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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Gernot Neuwirth ,  Johannes Gepp ,  Christine Puehringer ,  Stefanie Ebnicher ,  Daniela Friesacher

Bubo bubo 

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Uhu

©  Johannes Gepp

 

Uhu

©  Helmut Heimpel

 

Uhu juvenil

©  Helmut Heimpel

 

 

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Uhu

©  Helmut Heimpel

 

Uhu erregt

©  Helmut Heimpel

 

Uhu

©  Helmut Heimpel

 

Uhu

©  Josef Edlbauer

 

Uhu

©  Josef Limberger 4722 Peuerbach

 

Kurzinfo

Autor: Gernot Neuwirth

Der Uhu ist die größte europäische Eule. Bevorzugt jagt sie Feldmäuse und andere Kleinsäuger, aber auch Amphibien, Vögel und andere Säuger bis Fuchsgröße stehen auf seinem Speiseplan.
Der Uhu ist in Europa Standvogel und gilt als äußerst standorttreu. Auf die kleinsten Störungen reagieren Uhus aber sehr sensibel. Sie unterliegen durch die Bestimmungen der EU-Vogelschutzrichtlinie Anh.1 einem EU-weiten Schutz.

Interessante Links

Autor: Gernot Neuwirth

ELLMAUER (2005): Entwicklung von Kriterien, Indikatoren und Schwellenwerten zur Beurteilung des Erhaltungszustandes der Natura 2000-Schutzgüter
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10094868/bdcad70a/Ellmauer.Band%204_Populaere%20Texte.pdf
MÜLLER-KROEHLING et al. (2005): Artenhandbuch der für den Wald relevanten Tier- und Pflanzenarten des Anhanges II der Flora-Fauna-Habitat – Richtlinie und des Anhanges I der Vogelschutz-Richtlinie in Bayern.
http://www.lwf.bayern.de/veroeffentlichungen/sonstige_veroeffentlichungen/natura_2000/04.php

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Christine Puehringer

Das Brutareal des europäischen Uhus reicht von Südwesteuropa und Nordafrika über den europäischen Kontinent ostwärts bis nach Sibirien, in den Nahen Osten, Südindien und Südchina. Der Uhu ist in Europa Standvogel und gilt als äußerst standorttreu. Auch die Jungvögel siedeln meist nur in einer Entfernung von bis zu 80 Kilometern.
Der Bestand wird für Mitteleuropa auf etwa 2.000 Brutpaare geschätzt. In Deutschland taxiert man die Zahl auf 800 bis 900 Brutpaare (2004), in Österreich auf mindestens 320 (1992), in der Schweiz auf 120 Brutpaare (1998).

Ähnliche Arten

Autor: Gernot Neuwirth

Als größte einheimische Eule ist der Uhu unverkennbar. Andere Eulenartige haben entweder eine andere Gefiederfärbung, kleinere Ohren oder eine andere Gesichtsmaske. Von den Käuzen unterscheiden sich die größeren Eulen durch ihren dunkleren Schnabel (Ausnahme Schleiereule); Käuze weisen einen hellen Schnabel auf. Waldkauz und Waldohreule ähneln am ehesten noch dem Uhu auf den ersten Blick: Die Waldohreule hat sogar ähnlich markante „Federohren“. Größe und massige Gestalt machen den Uhu aber unverwechselbar.

Beschreibung

Autor: Johannes Gepp

Uhus fallen mit ihrem massigen Körper, dem dicken Kopf, den auffälligen Federohren und den großen orange-gelben Augen auf. Ihr braunes Gefieder zeigt eine dunkle Längs- und Querzeichnung. Im Flug sind die langen, breiten und abgerundeten Flügel und die helle Bauchunterseite gut erkennbar. Das Uhumännchen ist übrigens etwa um ein Drittel leichter und deutlich kleiner als das Weibchen.
Charakteristisch für den Uhu ist sein namensgebender Balzruf: Das dumpfe, bis zu einem Kilometer weit tragende „buhoo“ des Männchens und das hellere „uhju“ des Weibchens verraten ihre Anwesenheit auch, wenn man sie nicht zu Gesicht bekommt. Die Rufe werden im Acht- bis Zehnsekundentakt aneinandergereiht, dienen der Revierabgrenzung und sind ganzjährig zu vernehmen. In der Herbst- und Frühjahrsbalz hört man sie oft im Wechselgesang, nur selten dagegen während der Brutzeit.

Größe

Autor: Daniela Friesacher

Der Uhu ist die größte Eule der Welt. Er erreicht eine Körpergröße von bis zu 70 cm, eine maximale Flügelspannweite von 180 cm und ein Gewicht bis zu 3200 g.

Lebensweise

Autor: Johannes Gepp

Den Tag verbringt der Uhu meist dösend in der Deckung von Baumkronen, in Fichtendickichten oder hinter Buschwerk in einer Felsnische. Durch sein hell- bis dunkelbraun geflecktes Gefieder ist er dort bestens getarnt. Die Tarnung benötigt er nicht zum Schutz vor natürlichen Feinden, denn die hat ein ausgewachsener Uhu kaum. Aber wenn ihn andere Vögel entdecken, ist es um seine Ruhe geschehen, denn Sing-, Raben- und Greifvögel attackieren ihn heftig und ausdauernd – mit gutem Grund: Sie alle stehen auf seinem Speisezettel. Dieses Verhalten wurde früher bei der Hüttenjagd ausgenutzt, bei der der Uhu als Lockvogel eingesetzt wurde.
Vögel bilden aber nur einen kleinen Teil im Beutespektrum des Uhus. Er jagt, was er bekommen kann. Größere Insekten, Frösche, Fische, Vögel und Säugetiere bis etwa Fuchsgröße werden von ihm verfolgt. Gelegentlich nimmt er sogar Aas an, was in früheren Jahrhunderten fälschlicherweise zu der Annahme geführt hat, er würde sogar Rehe, Gämsen oder Hirsche erbeuten. Hauptbeutetiere des Uhus und bestimmend für den Bruterfolg sind jedoch Feldmäuse und andere Kleinsäuger wie Ratten, Feldhasen, Kaninchen und Igel.

So vielseitig wie die Palette seiner Beutetiere sind auch die Jagdtechniken des Uhus. Er kann Mäuse, Frösche oder Eidechsen laufend oder hüpfend am Boden jagen. Er jagt von Ansitzwarten aus und er streicht im niedrigen Pirschflug durch sein Revier. Bei dieser Suche nach Beute kommen ihm sein hervorragendes Dämmerungssehen und das hochempfindliche Gehör zugute, das ihm sogar ermöglicht, allein nach dem Gehör zu jagen. Uhus fliegen wie alle Eulen lautlos, mit kräftigen und steten Flügelschlägen– wie bei allen Eulen dämpfen spezielle Federstrukturen jedes Fluggeräusch. Das Überraschungsmoment ist dann auf seiner Seite und seine Beute hat kaum eine Chance zu entwischen.

Bevorzugte Wohn- und Bruthabitate sind abwechslungsreiche Landschaften mit einem größeren Offenlandanteil, und geeigneten Felsstrukturen, in Ausnahmefällen auch Bodenbrut. Uhus bauen keine eigentlichen Nester, sie legen ihre Eier am Boden, auf einem Felsband oder in einer Felsnische ab. Legebeginn ist meist im März, spätestens jedoch im April; die Eier werden in meist dreitägigen Abständen gelegt, dadurch ist auch der Schlupf der Jungen gestaffelt. Das Weibchen bebrütet die 2-4, selten 5 weißen Eier. Brutdauer ist 31-36 Tage. Das Männchen bringt die Nahrung ans Nest; die Mutter zerteilt sie mundgerecht für die Jungen. Der Bettelruf der Jungen ist laut und zischend „Tschullisch“ und vornehmlich in Sommer- und Frühherbstnächten wahrzunehmen. Bevor sie fliegen können, wandern die Jungen mit 5-7 Wochen aus der Horstnische aus, können kurze Strecken erst mit 9 Wochen gut fliegen, mit 20 Wochen Beute schlagen und sind dementsprechend lange von den Elterntieren abhängig.

Gefährdung und Schutz

Autor: Christine Puehringer

Der Uhu ist eine österreichweit potenziell gefährdete Vogelart. Seine Bestandesentwicklung ist gleichbleibend. Die Habitatverfügbarkeit ist extrem hoch, jedoch die Entwicklung der Uhuhabitate nur gleichbleibend. Uhus werden sehr stark negativ anthropogen beeinflusst: Sie wurden lange Zeit direkt verfolgt, Brutvögel wurden als Schädlinge abgeschossen, Junge entnommen und für die so genannte Hüttenjagd verwendet. In letzter Zeit haben sich die Bestände dank diverser Schutzmaßnahmen etwas erholt. Eine Gefahr stellen Biotopverluste dar und letztlich auch eine Rückkoppelung über die Nahrungsschiene (Ausrottung der Beutetiere, dadurch Einstellung der Fortpflanzung bzw. der Brut unter ungünstigen Nahrungsbedingungen).

Außerdem sind diese Vögel durch Auto und Bahn, aber auch Zerschneidung ihres Lebensraumes durch Starkstromleitungen stark gefährdet. Auch die Brutplätze werden manchmal durch Tourismusaktivitäten, z.B. Kletterer, aber auch Forstwegebau gestört und dadurch die Brut bzw. die Jungenaufzucht in Gefahr gebracht: bereits eine einmalige Störung dieser im Horstnahbereich sehr empfindlichen Art kann zur Aufgabe der Jahresbrut führen.
Als Schutzmaßnahmen für den Uhu sind Schutz der Brutplätze vor Störungen jeglicher Art, Schutz vor Aushorstungen und generell vor menschlicher Verfolgung zu sehen.

Uhus gelten zwar als jagdbares Wild, sind aber ganzjährig geschont; andererseits unterliegen sie durch die Bestimmungen der EU-Vogelschutzrichtlinie Anh.1 einem EU-weiten Schutz. ZULKA et al (2005) geben Handlungsbedarf durch Einstellung der illegalen Verfolgung, Erhaltung offener und halboffener, extensiv und gut strukturierten Kulturlandschaften an. Der Uhu gilt außerdem als Priorität 2-Art und ist auch geschützt durch die Berner Konvention Anhang 2.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Gernot Neuwirth

Der Frischfleischbedarf eines erfolgreichen Brutpaares wird auf 170-220 kg pro Jahr geschätzt.

Literaturhinweise

Autor: Gernot Neuwirth

BRODER & AUBRECHT2003: Atlas der Brutvögel Oberösterreichs. Hrsg. Biologiezentrum der OÖ. Landesmuseen, Linz.
HÖPFLINGER, SCHLIEFSTEINER (1995): Naturführer Österreichs Flora und Fauna. Styria, Graz.
DELIN, SVENSSON (1998): Der große KOSMOS-Naturführer Vögel. Stuttgart, Kosmos. FALLY, SPITZER (2004): Vogelwelt Burgenland. Deutschkreutz.
SACKL & SAMWALD (1997): Atlas der Brutvögel der Steiermark. Hrsg. Birdlife Österreich – Landesgruppe Steiermark & Steiermärkisches Landesmuseum Joanneum-Zoologie, Graz.
Nicolai: Greifvögel und Eulen. Kompass Naturführer. Gräfe und Unzer Verlag, München 1987
Glutz von Blotzheim (Hrsg.): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 9: Columbiformes - Piciformes. 2., durchgesehene Auflage, Aula-Verlag, Wiesbaden 1994
Hölzinger/ Mahler: Die Vögel Baden-Württembergs. Band 3: Nicht-Singvögel. Ulmer, Stuttgart 2001
Bauer/Berthold: Die Brutvögel Mitteleuropas. Bestand und Gefährdung. Aula-Verlag, Wiesbaden 1997
Mebs: Eulen und Käuze. Alle europäischen Eulen und Käuze. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1987
Mebs/Scherzinger: Die Eulen Europas. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Uhu

fra

Grand-duc d'Europe