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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Daniela Friesacher ,  Stefanie Ebnicher ,  Daniel Herndler ,  Magdalena Meikl

Merops apiaster 

 

Bienenfresser

Bienenfresser

©  Kretschmer

 

Bienenfresser

Bienenfresser

©  Naturschutzbund-Archiv

 

Bienenfresser

Bienenfresser

©  Josef Limberger

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Daniel Herndler

Hauptverbreitungsgebiet des Bienenfressers ist Südeuropa und Nordafrika, Vorder- und Mittelasien bis Nordindien.
Die Brutflächen der Steiermark befinden sich in den oberen, humusreichen Bereichen von Steinbrüchen und Sandhängen, aber derzeit sind keine langfristigen Ansiedlungen nachgewiesen. Im Burgenland sind brütende Paare nachgewiesen.

Als Lebensraum benötigt der Bienenfresser eine kleinstrukturierte Kulturlandschaft mit extensiven Weinbau- und Ackerflächen, Weideflächen, kleineren Sandgruben, insektenreichen Brachen und Trockenrasen mit Einzelbäumen und -büschen. Klimatisch begünstigte Brutorte zwischen 260 und 400 m Seehöhe werden akzeptiert. Die Bienenfresser jagen gerne im offenen Gelände in der Nähe von Flüssen, Bächen und Teichen, deren Ufer auch Nistgelegenheiten bieten.

Beschreibung

Autor: Daniela Friesacher

Die Bienenfresser sind sehr farbenprächtige Vögel. Ihr Rücken ist kastanienbraun, der Bauch leuchtend blaugrün. Die Kehle ist gelb und unten durch ein schwarzes Band vom türkisfarbenen Bauch abgegrenzt. Die Oberseite ist messingfarben mit gelblichen Schultern und grünlichen Schwingen. Wenn sie fliegen, kann man die rostbraune Flügel-Unterseite erkennen. Die mittleren Schwanzfedern sind ein bisschen verlängert und ragen aus dem Schwanz hervor. Bienenfresser sind ziemlich groß: sie werden vom Schnabel bis zum Schwanz 28 cm lang, wiegen aber nur 50 bis 60 Gramm. Der Schnabel ist lang und leicht nach unten gebogen.

Lebensweise

Autor: Daniela Friesacher

Der Bienenfresser ist ein hochspezialisierter Jäger größerer Fluginsekten, wie z.B. Wespen, Bienen, Schmetterlingen und Libellen und gilt in Österreich als gefährdet. Man erkennt ihn an seinen Gleitflügen, unterbrochen von schnellen Flügelschlägen. Er bezieht ab Mitte Mai seine Brutplätze im pannonischen Osten Österreichs und verlässt uns bereits Mitte August wieder Richtung West- und Südafrika.
Bienenfresser sind gesellige Tiere und brüten zumeist in Kolonien. Die Vögel sind mit einem Jahr geschlechtsreif. Die Eiablage beginnt Ende Mai und das Gelege besteht aus maximal 8 Eiern. Die Elternvögel führen eine monogame Saisonehe, denn beide Elternteile kümmern sich um die Aufzucht. Nach ca. einem Monat sind die Jungvögel flügge.

Gefährdung und Schutz

Autor: Daniela Friesacher

Mangels natürlicher Geländeanrisse (z.B. Hänge an Flussufern) werden die Brutröhren in grabfähiges Material von Abbruchkanten wie beispielsweise Sand-, Lehm- und Schottergruben, Hohlwege und Weingartenterrassen gegraben. Die Brutröhren sind ca. 1,20-2,50 m lang und münden in einen geräumigen Brutkessel. Wichtige Schutzmaßnahmen betreffen die Sicherung und Ruhigstellung der Brutplätze, damit Neuansiedlungen nicht durch Materialentnahmen und Freizeitaktivitäten gestört werden.

Dieser bunt-schillernde, exotisch wirkende Vogel ist in Österreich auf von Menschen geschaffene Brutwände angewiesen, da geeignete Steilwände heutzutage für den Bienenfresser schwer zu finden sind. Ursprünglich nutzten diese auffallend schönen Vögel Uferabbrüche, die an unregulierten Flussläufen in großer Zahl vorhanden waren. Doch sind solche Lebensräume durch weitgehende Flussregulierungen so gut wie verschwunden. Die Bienenfresser konnten auf Ersatzlebensräume ausweichen, wie Schottergruben und Sandentnahmestellen, aber auch auf steile Wände in Weingärten oder Hohlwegen und anderen Geländeanbrüchen.

Laufende Artenschutzprojekte Brutnachweise in einzelnen Materialanschüttungen in den letzten Jahren hatten zur Überzeugung geführt, dass Bienenfresser auch künstliche Standorte annehmen, wenn sonst keine Steilwände mehr zur Verfügung stehen und die Nahrungsräume noch intakt sind. In Niederösterreich wurde z.B. eine 8 m lange und 3 m hohe künstliche Anschüttung lagenweise verdichtet, die auch umgehend von einem Brutpaar angenommen wurde. Im Zuge des Monitorings 2005 wurde im Bereich der Hundsheimer Berge eine ganze Kolonie mit über 30 Brutpaaren neu entdeckt, die in einem 10 m langen und 3 m hohen Aushubmaterialhügel erfolgreich brütete. Die positiven Ergebnisse dieses Projektes lassen hoffen, dass sie auch in zukünftigen Rekultivierungsplanungen ihren Niederschlag finden könnten.

Literaturhinweise

Autor: Magdalena Meikl

DELIN, SVENSSON (1998): Der große KOSMOS-Naturführer Vögel. Stuttgart, Kosmos. FALLY, SPITZER (2004): Vogelwelt Burgenland. Deutschkreutz.

HÖPFLINGER, SCHLIEFSTEINER (1995): Naturführer Österreichs Flora und Fauna. Styria, Graz.

MAKATSCH, W. (1969): Wir bestimmen die Vögel Europas. JNN , Melsungen-Basel-Wien.

SACKL & SAMWALD (1997): Atlas der Brutvögel der Steiermark. Hrsg. Birdlife Österreich – Landesgruppe Steiermark & Steiermärkisches Landesmuseum Joanneum-Zoologie, Graz.

http://www.umweltnet.at/article/archive/7117

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Bienenfresser

fra

Guêpier d'Europe