Autoren dieses Artsteckbriefes: Bianca Burtscher , Stefanie Ebnicher
Numenius arquata
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Verbreitung und Lebensraum |
Der Große Brachvogel ist ein paläarktisches Faunenelement. Das Verbreitungsgebiet umfasst Eurasien von den Britischen Inseln ostwärts bis in die zentrale Mandschurei. Im Norden Europas sind Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland bis zum Polarkreis besiedelt. Das Vorkommen in Österreich liegt an der Südgrenze des Verbreitungsgebietes, die in etwa entlang der Alpen verläuft.
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Hilfe zur Bestimmung |
Der Große Brachvogel gehört zur Familie der Schnepfenvögel. Die Art hat einen langen kräftig abwärts gebogenen Schnabel. Das Gefieder ist braungrau. Der Kopf ist ohne auffällige Zeichnung. Die Füße sind grünlichgrau. |
Ähnliche Arten |
Regenbrachvogel (Numenius phaeopus): In Mitteleuropa häufiger Durchzügler an der Küste, in Österreich spärlicher aber regelmäßig durchziehend. Im Vergleich zum Großen Brachvogel ist der Regenbrachvogel etwas kleiner und untersetzter, hat einen kürzeren Hals, kürzere Beine und einen durchschnittlich kürzeren Schnabel. Dieser ist an der Basis meist recht gerade, aber zur Spitze hin stärker abwärts gebogen als beim Großen Brachvogel. Auffallend ist die kontrastreichere Kopfzeichnung des Regenbrachvogels. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist auch der anders klingende Ruf. |
Beschreibung |
Der Große Brachvogel zählt mit einer Körpergröße von 53-58 cm zu den größten heimischen Vertretern der Familie der Schnepfen (Scolopacidae) und der Ordnung der Watvögel (Charadriiformes). Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt, das Gefieder ist oberseits graubraun, dicht gestreift und gebändert, im Flug ist die weiße Schwanzwurzel auffällig. Markant ist der lange, sichelförmig nach unten gebogene Schnabel (9-15 cm). Die Weibchen sind etwas größer als die Männchen, der Schnabel ist zudem länger und mehr im Spitzendrittel gebogen. |
Lebensweise |
Der Große Brachvogel kehrt als Zugvogel im März in seine Brutgebiete in Österreich zurück. Sein Nest baut er bevorzugt in niedriger Vegetation muldenförmig am Boden. Ab Anfang April legt er meist 4 bräunliche bis grünliche Eier, die i. d. R. dunkler gefleckt sind. Nach einer Brutdauer von 27-29 Tagen schlüpfen die Jungvögel. Sie sind Nestflüchter, die vom ersten Tag an ihre Nahrung selbst suchen. Nach 5 Wochen sind sie voll flugfähig und werden noch für 5 weitere Wochen von den Eltern geführt. In vielen Fällen führt nur mehr ein Elternteil, meist das Männchen die Junge in den letzten Wochen vor dem Flügge-Werden. Bei Gelegeverlust sind Ersatzgelege möglich. |
Gefährdung und Schutz |
Durch den Landschaftswandel im 20. Jahrhundert verlor der Große Brachvogel einen Großteil seiner Lebensräume. |
Literaturhinweise |
BOSCHERT, M. (2004): Der Große Brachvogel (Numenius arquata [Linnaeus, 1758] am badischen Oberrhein Wissenschaftliche Grundlagen für einen umfassenden und nachhaltigen Schutz. Dissertation der Fakultät für Biologie der Eberhard Karls Universität Tübingen. Selbstverlag Martin Boschert, Bühl. 300S. |
Infos in Wikipedia |