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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Gernot Neuwirth ,  Magdalena Meikl ,  Stefanie Ebnicher ,  Norbert Hirneisen

Alcedo atthis 

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Eisvogel

©  Hans Gepp

 

Eisvogel im Schilf ( Alcedo atthis ) - Küste Vorpommern

Eisvogel

©  Gisbert Kühnle

 

Eisvogel

©  Josef Limberger 4722 Peuerbach

 

 

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Eisvogel

Eisvogel

©  Josef Limberger

 

Ansitzwechsel - Küste Vorpommern

Eisvogel

©  Gisbert Kühnle

 

Lithographie Tafel 61 von John and Elizabeth Gould

Eisvogel

©  J. Gould

1837

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Gernot Neuwirth

Die Gesamtverbreitung des Eisvogels erstreckt sich von Europa und Nordafrika über Asien östlich bis Japan und südlich bis Indonesien und dem Südwest-Pazifik, wobi die nördlichen Populationen im Süden überwintern.
In Europa kommt er im gemäßigten und südlichen Teil sowie lokal in Nordafrika in niedrigeren Lagen vor. Große Gebirge meidet er. Nördlich geht er bis Dänemark und England sowie dem Baltikum - im nördlichen Schottland, Island und fast ganz Skandinavien fehlt er. Die nordöstlicheren Populationen wandern - das Überwinterungsgebiet sind vereinzelt Gebiete in Mitteleuropa, dann Sardiinien, Korsika, Sizilien und rund ums Mittelmeer.

Der Eisvogel lebt an mäßig schnell fließenden oder stehenden, klaren Gewässern mit Kleinfischbestand und Sitzwarten. Diese sollten möglichst von Gehölzen gesäumt sein. Es werden Flüsse, Bäche, Seen und auch vom Menschen geschaffene Gewässer wie Altwässer, Tümpel, Gräben, Kanäle, Teichanlagen, Talsperren und Abgrabungen genutzt. Außerhalb der Brutzeit kann er sich sogar am Meer aufhalten.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Gernot Neuwirth

Charakteristisch ist die Kopfzeichnung durch rotbraune Ohrdecken, scharf abgesetzte weiße Halsseitenflecken und einen blaugrünen oder blauen Bartstreif.

Beschreibung

Autor: Gernot Neuwirth

Der Eisvogel hat einen kurzen und gedrungenen Körper mit kurzen Beinen. Zudem hat er kurze Schwanzfedern und breite Flügel. Der große Kopf mit einen etwa 4 cm langen, spitzen Schnabel sitzt an einem kurzen Hals. Er ist etwa 16 bis 18 cm groß. Oberkopf, Flügeldecken, Schultern und Schwanzfedern sind dunkel blaugrün bis grünblau gefärbt. An den Kopffedern befinden sich azurblaue Querbänder und an den Flügeldecken azurblaue Spitzen. Auf der Stirn befindet sich vor jedem Auge ein kastanienbrauner Fleck, der von vorn gesehen weiß erscheint. Zur Brutzeit sind die Füße orangerot.

Größe

Autor: Norbert Hirneisen

Kopf-Schwanzlänge 16-17 cm. Spannweite 24-26 cm.

Lebensweise

Autor: Gernot Neuwirth

Wasserinsekten und Fische sind die Nahrung des Eisvogels, die er von einer Sitzwarte aus erspäht. Daher sitzt er oft lange Zeit reglos auf einem über dem Wasser hängenden Ast und stürzt sich dann blitzschnell ins Wasser (ein "Stoßtaucher"). Er brütet an klaren Fließgewässern - manchmal auch an Teichen - und gräbt eine bis 1 m lange Brutröhre in steile Lehmufer: er ist ein sogenannter Erdhöhlenbrüter.
Im Winter und während der Zugzeit ist er in der Wahl der Gewässer weniger wählerisch: da kann man den Eisvogel selbst an der Meeresküste und an verschilften Seeufern beobachten.
Dazu noch eine Anmerkung von Jürgen Hensle:
Der Eisvogel brütet keineswegs immer direkt am Ufer. Seine Bruthöhle kann durchaus auch einmal 100 oder 200 Meter weiter oben am Hang liegen, im Einzelfall sogar noch weiter vom Wasser entfernt. Wenn sich dort nur eine günstige Wand findet.

Gefährdung und Schutz

Autor: Magdalena Meikl

Früher wurde er von Binnenfischern stark verfolgt. Heute ist er durch die Vernichtung seines Lebensraums bedrängt: Es gibt kaum noch unverbaute Flüsse und auch Bäche wurden in der Vergangenheit begradigt und in Betonbetten verlegt, Uferbewuchs wurde gerodet, Tümpel zugeschüttet und Feuchtgebiete trocken gelegt. Vereinzelte Renaturierung hat daran nichts Wesentliches geändert.
Der Eisvogel ist in Österreich stark gefährdet. Er gehört nach der Roten Liste der gefährdeten österreichischen Brutvögel zu den weiter verbreiteten, ökologisch spezialisierten Arten, deren österreichische Teilareale (bei mehr oder weniger ausgeprägtem Bestandrückgang) deutlich schrumpfen.
In der Roten Liste von Deutschland mit "V" aufgeführt.Streng geschützt nach der Bundesartenschutzverordnung. Der Eisvogel unterliegt starken Bestandsschwankungen, da strenge Winter mit zugefrorenen Gewässern zu starken Polulationsrückgängen führen können. Zudem macht ihm die Gewässerverschmutzung zu schaffen.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Gernot Neuwirth

Zur Herkunft des deutschen Namens gibt es mehrere Theorien. So lässt sich der Name wahrscheinlich vom altdeutschen „eisan“, was „schillern“, „glänzen“ bedeutet ableiten. Wenige Autoren beziehen den Namen tatsächlich auf das Eis, indem sie einen Bezug zu seinem Aufenthalt an zugefrorenen Gewässern, dem Abeisen oder zu toten Tieren im Eis herstellen. Andere beziehen sich auf die „eisblauen“ Rückenfedern oder seine leichtere Auffindbarkeit bei Eis und Schnee. Zuletzt gehen einige Autoren davon aus, dass der Name ursprünglich „Eisenvogel“ bedeutet haben sollte, da die Rückenfedern des Vogels stahlblau oder die Unterseite rostrot gefärbt sei.

Literaturhinweise

Autor: Magdalena Meikl

Harrison, Colin & Greensmith, Alan (1993): Birds of the world. Dorling Kindersley Handbooks. London. 416 S. ISBN 0-7513-2786-7.
Jonsson, Lars (1992): Die Vögel Europas und des Mittelmeerraumes. Kosmos Naturführer. Verlag Franckh-Kosmos, Stuttgart. ISBN 3-440-06357-7.
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BERG, H.M. mit Beiträgen von A. RANNER (1997): Rote Listen ausgewählter Tiergruppen Niederösterreichs / Vögel (Aves) Herausg. vom Amt der NÖ Landesregierung/Abt.Naturschutz in Zusammenarbeit mit Birdlife Österreich.
BEZZEL, E.: Vögel BLV-Bestimmungsbuch BLV Verlagsgesellschaft mbH 1992 4.Aufl.
BEZZEL, E.: BLV-Handbuch Vögel BLV-Verlagsgesellschellschaft mbh 1996 2.durchgesehene Aufl.
BROHMER-SCHÄFER: Fauna von Deutschland Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co Wiebelsheim 2000, 20. überarb. Aufl.
EUROPARAT: Richtlinie des Rates vom 2 April 1979 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten ( 79/409/EWG-Vogelschutzrichtlinie)
HEINZEL,H; FITTER,R und J: PARSLOW.: Pareys Vogelbuch - Alle Vögel Europas, Nordafrikas und des Mittleren Ostens.
MEDICUS, Ch.; P.GROS und W.DÄMON (2003): EU-relevante Tierarten des Bundeslandes Salzburg - Stand der Datenerhebung im Biodiversitätsarchiv des Landes Salzburg am Haus der Natur.
RANNER, A; CRAIG, M und AVIFAUNISTISCHE kOMMISSION (2003): Checkliste der Vögel Österreichs.
SINGER; D.: Die Vögel Mitteleuropas KOSMOS-Naturführer 3.Auflage 1998
SLOTTA-BACHMAYR L. und S. WERNER::Felsenbrütende Vogelarten im Bundesland Salzburg Naturschutzbeiträge 28/05, Herausg.v. Amt d. Salzburger Landesregierung/Naturschutzabteilung
SVENSON,L.; P.J.GRANT, K. MULLARNEY und D. ZETTERSTRÖM : Der neue KOSMOS-Vogelführer, Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. KOSMOS-Naturführer, Stuttgart 1999
THIEDE, W.: Wasservögel und Strandvögel - Arten der Küsten und Feuchtgebiete, BLV Naturführer 4.Aufl. 1993
UMWELTBUNDESAMT (Hrsg.): Reports - Handlungsbedarf für Österreich zur Erfüllung der EU-Vogelschutzrichtlinie; Wien 1996
WESTHEIDE, W.; und R.RIEGER (Hrsg.): Spezielle Zoologie Teil 2 Wirbel- oder Schädeltiere SPEKTRUM-Akademischer Verlag/G.FISCHER 2004
ZULKA; K. P. et al. (2005): Rote Listen gefährdeter Tierarten Österreichs, Checklisten, Gefährdungsanalysen, Handlungsbedarf Teil 1: Säugetiere, Vögel, Heuschrecken, Wasserkäfer, Netzflügler, Schnabelfliegen, Tagfalter.
Grüne Reihe des Lebensministeriums. Band 14/1, Herausg.v. Lebensministerium / Wien Köln.Weimar

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Eisvogel

fra

Martin pêcheur d'Europe