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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Stefanie Ebnicher

Otus scops 

 

Zwergohreule

Zwergohreule

©  Gerhard Woschitz

 

Zwergohreule

©  Hans-Joachim Fuenfstueck / piclease

 

Zwergohreule

©  Peter Schild / piclease

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Stefanie Ebnicher

Die Zwergohreule ist über das gesamte Mittelmeergebiet verbreitet. Von den Mittelmeerländern und Nordwestafrika ist sie über Südosteuropa und Kleinasien ostwärts durch Südrussland und Mittelasien bis zum Baikalsee sowie über den Irak und Iran bis nach Afghanistan verbreitet. Die nördliche Verbreitungsgrenze der europäischen Populationen verläuft durch Mittelfrankreich, die Schweiz, Österreich, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Ukraine und Südrussland.

Die Zwergohreule bevorzugt warme, trockene und offene Landschaften. Sie bewohnt offene Laub- und Mischwälder, Buschwerk im Kulturland, Alleen, Obstgärten und Parkanlagen.

Charakteristische Merkmale

Autor: Stefanie Ebnicher

- rindenfarbiges Gefieder (rostbraun bis hellbraun)
- dunkle Längsstreifen mit Querverästelungen
- relativ lange Flügel

Beschreibung

Autor: Stefanie Ebnicher

Die Zwergohreule ist, wie ihr Name schon sagt, die kleinste „Ohreulenart“ und nur etwa halb so groß wie Wald- oder Sumpfohreule.

Die Zwergohreule ist durch ihr rindenfarbiges Gefieder sehr gut getarnt und Männchen und Weibchen sind äußerlich nicht unterscheidbar. Ihr gesamtes Federnkleid trägt einen rostbraunen bis hellgrauen Grundton und ist mit dunklen Längsstreifen versehen, die feine Querverästelungen ausbilden. Sie besitzt relativ lange Flügel, der Schwanz ist hingegen kurz.
Die relativ kurzen Federohren können angelegt werden, wodurch ihr Kopf rundlich erscheint. Der Schnabel ist unscheinbar hornfarben-grau gefärbt und sie ist mit schmalen, scharfen, schwarzbraunen Krallen ausgestattet.

Größe

Autor: Stefanie Ebnicher

Flügelspannweite: 49 bis 54 cm
Größe: ca. 20 cm
Gewicht: Männchen: 77 bis 105g, Weibchen: 90 bis 119g

Lebensweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Die Zwergohreule ernährt sich von Heuschrecken, Käfern und anderen Großinsekten, aber auch Spinnen und Regenwürmern. Gelegentlich erbeutet sie auch Mäuse, Kleinvögel und Laubfrösche. Da ihre Nahrung auf Flächen mit niedriger Vegetation leichter zu finden ist, ist sie oft in der Nähe von beweideten Flächen anzutreffen. Die Jagd beginnt nach Sonnenuntergang und dauert meist bist in die Morgenstunden, wobei die Eule meist von einem Ansitz aus jagt.

Zwergohreulen werden mit einem Alter von 10 Monaten geschlechtsreif. Nach dem Eintreffen im Brutgebiet markieren die Männchen mit Gesang ihr Revier und machen so auf sich aufmerksam. Den Weibchen werden, ebenfalls mit Gesang, die Bruthöhlen gezeigt. Hat sich ein Paar gefunden, schließen sie eine Saisonehe. Das Männchen versorgt das Weibchen während der Brutzeit mit Nahrung, das auch nach dem Schlüpfen der Jungen noch min. zwei Wochen im Nest bleibt. Als Bruthöhle werden Baum- oder Spechthöhlen, Mauerlöcher, wenn vorhanden Nistkästen und gelegentlich auch verlassene Elstern- oder Krähennester verwendet. Legebeginn ist Mitte Mai bis Mitte Juni. Nach ca. 24 Tagen schlüpfen 3 bis 5 Junge. Im Alter von 21 Tagen unternehmen sie erste Flug- und mit 45 bis 50 Tagen erste Beutefangversuche. Die Jungvögel werden ca. bis zum 60 Lebenstag von den Eltern mitversorgt.

Zwergohreulen sind Zugvögel, wobei vor allem die Populationen in den Nördlichen Verbreitungszonen weite Strecken zurücklegen. Ihre Winterquartiere befinden sich in der Savannenzone Afrikas. Sei verlassen ihr Brutgebiet ab August und kehren erst wieder im April zurück. Am weitesten ziehen Zwergohreulen aus Sibirien, die innerhalb von ca. 2 Monaten 7.000 bis 8.000 Kilometer zurücklegen, um in Äthiopien zu überwintern.
Hingegen ziehen die Populationen Südeuropas nur teilweise, eine Unterart auf Zypern bleibt sogar das ganze Jahr dort.

Gefährdung und Schutz

Autor: Stefanie Ebnicher

Insgesamt wurde ein Rückgang der Zwergohreulenpopulationen verzeichnet. Grund dafür sind vor allem die Lebensraumveränderungen, die zu einem starken Rückgang des Nahrungsangebotes führen. Durch die intensive Landwirtschaft und den Einsatz von Bioziden in Obst- und Weinbaugebieten, sind sehr viele Großinsekten verschwunden, was in weiterer Folge auch einen Rückgang der Zwergohreulenbestände verursachte. Frisst die Eule kontaminierte Insekten, werden die Insektizide im Fettgewebe der Eulen gespeichert und erreichen besonders dann einen lebensbedrohenden Grad, wenn ihre Fettreserven auf dem Zug nach Afrika und zurück abgebaut werden.

Literaturhinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Bezzel, E. (1985): Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Nichtsingvögel; AULA-Verlag GmbH, Wiesbaden.

Mebs, T. & W. Scherzinger (2000): Die Eulen Europas. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart.

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Zwergohreule

fra

Petit-duc scops