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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Josef Limberger ,  Stefanie Ebnicher ,  Magdalena Meikl

Gallinago gallinago 

 

Bekassine

Bekassine

©  Naturschutzbund Vorarlberg

 

Bekassine

Bekassine

©  Josef Limberger

 

Bekassine

Bekassine

©  Josef Limberger

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Josef Limberger

Die Bekassine ist ein holarktisches Faunenelement und hat den Schwerpunkt der Verbreitung im Norden unseres Kontinents. In küstenfernen Gebieten des Binnenlandes brütet sie eher zerstreut. Bei uns sind ihre Bestände auf wenige Brutareale beschränkt und stark im Abnehmen begriffen. In Österreich ist dieser schöne Vogel nur noch ein sehr lokaler Brutvogel. In Vorarlberg im Rheindelta, im Salzburger Flachgau, in eineigen Mooren und Feuchtgebieten Oberösterreichs und im Teichgebiet des Waldviertels.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Josef Limberger

Die Bekassine besitzt knapp die Größe einer Drossel. Auffallend ist ihr langer, massiv wirkender Schnabel, mit dem sie im Schlamm und in feuchten Wiesen nach Larven und Insekten stochert.
So massiv der Schnabel erscheint, so kann er doch etwa in der Mitte wie eine Pinzette geöffnet werden um die ertasteten Beutetiere zu erfassen.
Auf der Oberseite ist das Gefieder braun bis rotbraun. Der Rücken weist eine auffällige, fast schwarze Längszeichnung auf, weiters beige bis rahmfarbene Längsstreifen. Am Oberkopf besitzt die Bekassine zwei dunkle Längsstreifen. Der Hals und die vordere Brust ist braun gestrichelt, der Bauch an den Seitenflächen quer gebändert. Die Unterseite ist Großteils weiß. Im Flug fallen die hellen Seiten des Schwanzes auf.
Der Schnabel ist dunkelbraun, die Füße grünlich bis blaugrau. Die Färbung der Augen ist ebenfalls braun. Beim Schließen der Augen fällt die helle Nickhaut auf.

Ähnliche Arten

Autor: Magdalena Meikl

Die Zwergschnepfe (Lymnocryptes minimus), viel kleiner als die Bekassine (etwa Lärchengröße) und bei uns vor allem am Zug oder in milden Wintern zu beobachten; kurzschnabeliger als die Bekassine, Schnabel nur etwa halb so lang. Extrem gut getarnt. Drückt sich bei Gefahr in den Boden und fliegt erst knapp vor einem lautlos auf.

Selten wird während des Vogelzuges in Österreich auch die sehr ähnliche Doppelschnepfe (Gallinago media)beobachtet, die etwas größer und untersetzter ist als die Bekassine und an den Schwanzaußenseiten weißer. Eine eindeutige Unterscheidung dieser Art sollte allerdings den Ornithologen überlassen werden.

Die sehr heimlich lebende Waldschnepfe (Scolopax rusticola L.)kann mitunter auch mit der Bekassine verwechselt werden, ist aber etwas größer als die Bekassine. Sie hat etwa die Größe einer Haustaube. Sie fliegt bei Beunruhigung mit einem vernehmlichen Quorren auf. Bei der Balz fliegt sie sehr rasch aber geradlinig in der Morgen-, vorwiegend aber in der Abenddämmerung ihr Revier ab. Die Bejagung zu dieser Zeit (der so genannte Schnepfenstrich) erscheint eher unsinnig, da Vögel zur Balzzeit nicht geschossen werden sollten.

Lebensweise

Autor: Josef Limberger

Die Bekassine ist ein Bewohner von Feuchtwiesen und Mooren, extensiv beweidetem, feuchten Grasland mit ausreichender Bültenbildung aber nicht zu hoher Vegetation. Sie ist überwiegend Kurzstrecken- zum Teil aber auch Langstreckenzieher. In milden Wintern kommt es immer wieder zu Überwinterungsversuchen. Sie ist tag- und nachtaktiv mit Aktionsgipfel in der Dämmerung. Sehr schneller Flug.
Im Frühjahr zeigt die Bekassine ein interessantes Revierverhalten. Die Männchen steigen in rasantem Zickzackflug in den Himmel und lassen sich dann in einem atemberaubenden Sturzflug gegen die Erde fallen, wobei sie ein Geräusch verursachen, das an das Meckern einer Ziege erinnert. Dadurch erscheint das Flugbild wellenförmig. Dies hat der Bekassine im Volksmund auch den Namen „Himmelsziege" eingebracht. Interessant ist, dass es sich dabei um einen Instrumentallaut handelt, welcher dadurch erzeugt wird, dass der Wind beim Sturzflug durch besonders steife Schwanzfedern gepresst wird. Am Boden lässt die Bekassine bei Beunruhigung ein nasal wirkendes „ätsch" vernehmen, wenn sie auffliegt.

Meist drückt sie sich aber bei Gefahr unter Ausnutzung von Deckungsmöglichkeiten an den Boden. Durch Ihre Längsstrichelung, welche perfekt das Licht und Schattenspiel von Halmen imitiert, ist sie dabei nahezu unsichtbar. Besonders während der Brutzeit lassen Männchen und Weibchen auch ein vernehmliches „tükke, tükke" mit anschließendem „djugg" ertönen. Gerne sitzt die Bekassine auf etwas erhöhten Punkten, wie Zaunpfählen oder auch auf abgestorbenen, nicht zu hohen Baumstrünken.

Gefährdung und Schutz

Autor: Josef Limberger

Die Bekassine ist eine Anhang II – 1, sowie eine III – 2 Art. der europäischen Vogelschutzrichtlinie. In der neuen Roten Liste, der gefährdeten Tiere Österreichs geführtwerden die Brutvorkommen dieser Art aufgrund starker Bestands- und Arealverluste als „vom Erlöschen bedroht“ eingestuft.

Literaturhinweise

Autor: Josef Limberger

Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Singvögel – Aula Verlag Wiesbaden. Atlas der Brutvögel Oberösterreichs Hrsg. Biologiezentrum der Oö. Landesmuseen. Atlas der Brutvögel Österreichs – Bundesministerium f. Umwelt, Jugend u. Familie Die Kosmos Vogelenzyklopädie – Kosmos Verlag

Handbuch der Vogelbestimmung, Europa und Westpaläarktis – Verl. Eugen Ulmer Linzer Brutvogelatlas – Naturkundliche Station Linz. Limicolen – BLV Verlag

Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs (2005) – Böhlau Verlag

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Bekassine

eng

Common Snipe, Snipe

fra

Bécassine des marais