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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Christine Puehringer ,  Gernot Neuwirth ,  Stefanie Ebnicher ,  Iris Göde

Ardea cinerea 

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Graureiher

©  Josef Limberger

 

Graureiher

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Graureiher

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Graureiher

©  Zmoelnig

 

Kurzinfo

Autor: Gernot Neuwirth

Graureiher sind sehr anpassungsfähig. Sie brauchen nur fischreiche Gewässer und ein Mindestmaß an Duldung durch den Menschen.
Bei Fischern und Teichbesitzern ist der Graureiher nicht sonderlich beliebt, sondern wird von diesen verfolgt und bejagt. Wo er nicht verfolgt wird, gewöhnt sich der Graureiher auch an den Menschen und brütet sogar inmitten von Großstädten.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Gernot Neuwirth

Der Graureiher ist in den milderen Regionen Europas und Asiens zu finden, außerdem im gesamten südlichen Afrika mit Ausnahme der südlichen Küsten Namib. In überwiegend eisfreien Regionen ist er ein Standvogel, in den anderen Gebieten zieht er im Winter weiter südlich. In Österreich ist er überwiegend ein Standvogel. In strengen Wintern, bei denen viele freie Wasserflächen einfrieren, sind die Verluste der Population sehr hoch.
In neuester Zeit dringt er immer mehr in städtische Gebiete vor, wo er heute sogar oft in den Innenstädten beobachtet werden kann. Er bildet auch gemeinsame Gruppen mit Seidenreihern.
Viele Graureiher Nordeuropas ziehen im Wintern nach Süden, überwintern u.a. südlich der Sahara. Von den Graureihern Mitteleuropas verbringt nur ein Teil den Winter im Süden.

Der Graureiher bewohnt stehende und fließende Gewässer, hält sich aber besonders gerne an seichten, durchwachsenen kleinen Tümpeln und Teichen auf, die möglichst mit Büschen und Wäldern umgeben sind. In neuester Zeit dringt er immer mehr in städtische Gebiete vor, wo er heute oft in den Innenstädten beobachtet werden kann.

Ähnliche Arten

Autor: Gernot Neuwirth

Nicht zu verwechseln ist der Graureiher mit dem Purpurreiher (Ardea purpurea). Dieser ist ein wenig kleiner und zeigt eine überwiegend rotbraune Färbung. Fliegend ähnelt er dem Graureiher, unterscheidet sich jedoch neben der Färbung und durch seine wesentlich längeren (im Flug gespreizten) Zehen.

Beschreibung

Autor: Christine Puehringer

Der Graureiher ist etwa storchengroß und hat einen gelb-orangen kräftigen, spitzen Schnabel. Männchen und Weibchen sehen gleich aus. Das Gefieder auf Stirn und Oberkopf ist weiß, am Halse grauweiß und auf dem Rücken aschgrau mit weißen Bändern. Er hat schwarze Augenstreifen sowie drei lange schwarze Schopffedern, die einen Federbusch bilden, eine dreifache schwarze Fleckenreihe am Vorderhals sowie schwarze Schwingen. Er fliegt mit langsamen Flügelschlägen und bis auf die Schultern zurückgezogenem Kopf, mit s-förmig gekrümmtem Hals. Während des Fluges ist regelmäßig ein lautes, raues "chräik" zu hören. Im Sommer ist das Gefieder glänzend, im Winter etwas matter.

Größe

Autor: Christine Puehringer

Länge: 90-95 cm,
Gewicht: 1000-2000 g,
Flügelspannweite: 145-165 cm.

Lebensweise

Autor: Christine Puehringer

Schleichend steigt er mit gesenktem Kopf und gekrümmtem Hals langbeinig durch das seichte Wasser. Er sticht blitzschnell nach kleineren Fischen, Fröschen, Molchen, Schlangen und Wasserinsekten. Er frisst auch Wasserratten. Auf Wiesen wartet er stocksteif stehend auf Feldmäuse und lässt gelegentlich auch Eier und Jungvögel mitgehen. Zur Fischjagd kann er auf dem Wasser landen, 1-3 Sekunden schwimmen und fliegt dann wieder auf.
Graureiher sind gesellige Vögel, die in Kolonien auf hohen Bäumen in Wassernähe nisten. Das Nest ist ein großer, nicht sehr stabiler Bau aus Reisig. Ihre Brutzeit beginnt sehr früh im Jahr im Februar bzw. März. Das Gelege besteht aus vier bis fünf hell blaugrünen Eiern. Nach 25-28 Tagen schlüpfen die Jungen, die 50 bis 55 Tage von den Eltern im Nest gefüttert werden. Ihre Nahrung besteht aus Fischen, Fröschen, kleinen Säugetieren, Schlangen sowie Wasserinsekten. Sie sind sehr geschickte und geduldige Jäger. Graureiher sind sehr vorsichtig und haben eine hohe Fluchtdistanz.
Die Sterblichkeit der Jungreiher ist während der Nestzeit sehr groß. Es wird geschätzt, dass in den ersten sechs Monaten 70 % der Jungtiere sterben. Überleben Graureiher ihre Jugendmonate, können sie bis zu 24 Jahre alt werden. Reiherkolonien sind sehr lebhaft. Zwischen den Vögeln einer Kolonie herrscht ständiger Streit, da sich die Vögel untereinander das Nistmaterial streitig machen. Gemeinsam wehren die Vögel auch die Krähen ab, die sich für die unbewachten Eier interessieren.

Gefährdung und Schutz

Autor: Christine Puehringer

Der Graureiher verzeichnet lt. Neuauflage der Roten Liste (Zulka et. Al. 2005) durch zunehmende legale und illegale Verfolgung Rückgänge und Arealschwund, daher droht ihm Gefährdung.
Als Handlungsbedarf nennt Birdlife die Einstellung der Verfolgung und den absoluten Schutz von Brutkolonien. Unschädliche(!) Abwehrmaßnahmen müssen auf den Schutz von Teichwirtschaft und kommerzieller Fischerei beschränkt sein.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Iris Göde

Damit sich keine Gräten oder Schuppen querstellen, versucht der Reiher Fische mit dem Kopf voran zu fressen, oft lebt sein Beutetier dabei noch. Bei Fischern und Teichbesitzern ist der Graureiher nicht sonderlich beliebt sondern wird von diesen verfolgt und bejagt.

Literaturhinweise

Autor: Christine Puehringer

BERG, H.M. mit Beiträgen von A. RANNER (1997): Rote Listen ausgewählter Tiergruppen Niederösterreichs / Vögel (Aves) Herausg. vom Amt der NÖ Landesregierung/Abt.Naturschutz in Zusammenarbeit mit Birdlife Österreich.
BEZZEL, E.: Vögel BLV-Bestimmungsbuch BLV Verlagsgesellschaft mbH 1992 4.Aufl.
BEZZEL, E.: BLV-Handbuch Vögel BLV-Verlagsgesellschellschaft mbh 1996 2.durchgesehene Aufl.
HEINZEL,H; FITTER,R und J: PARSLOW.: Pareys Vogelbuch - Alle Vögel Europas, Nordafrikas und des Mittleren Ostens. PAREY 1992
RANNER, A; CRAIG, M und AVIFAUNISTISCHE kOMMISSION (2003): Checkliste der Vögel Österreichs.
SINGER; D.: Die Vögel Mitteleuropas KOSMOS-Naturführer 3.Auflage 1998
SVENSON,L.; P.J.GRANT, K. MULLARNEY und D. ZETTERSTRÖM : Der neue KOSMOS-Vogelführer, Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. KOSMOS-Naturführer, Stuttgart 1999
THIEDE, W.: Wasservögel und Strandvögel - Arten der Küsten und Feuchtgebiete, BLV Naturführer 4.Aufl. 1993
ZULKA; K. P. et al. (2005): Rote Listen gefährdeter Tierarten Österreichs, Checklisten, Gefährdungsanalysen, Handlungsbedarf Teil 1: Säugetiere, Vögel, Heuschrecken, Wasserkäfer, Netzflügler, Schnabelfliegen, Tagfalter . Grüne Reihe des Lebensministeriums. Band 14/1, Herausg.v. Lebensministerium / Wien Köln.Weimar

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Graureiher

deu

Fischreiher

eng

Grey Heron

fra

Héron cendré