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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Christine Puehringer ,  Stefanie Ebnicher ,  Klaus Michalek ,  Magdalena Meikl ,  Gernot Neuwirth

Dendrocopos major 

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Buntspecht

©  Josef Limberger

 

Buntspecht

©  Josef Limberger

 

Buntspecht

©  Oesterreichische Bundesforste

 

 

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Buntspecht

©  Oesterreichische Bundesforste

 

Buntspecht-Hoehle

©  Robert Hofrichter

 

Buntspecht-Hoehle

©  Robert Hofrichter

 

Buntspechtmännchen

©  Josef Limberger 4722 Peuerbach

 

Buntspechtmännchen

©  Josef Limberger 4722 Peuerbach

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Christine Puehringer

Der Buntspecht kommt in Europa sowie in Nord- und Ostasien vor. An das europäische Areal anschließend gibt es auch Vorkommen in Nordwest-Afrika (Atlas-Länder) und in Südwest-Asien (Anatolien, Kaukasus-Länder, Nord-Iran). In Mitteleuropa ist er Standvogel, im Norden gelegentlich auch Strichvogel.

Der Buntspecht ist die am wenigsten spezialisierte heimische Spechtart und kommst deshalb von allen Arten auch am häufigsten vor: Sowohl in Laub- als auch in Nadelwäldern, aber auch in Parks und in der Kulturlandschaft, sofern dort Alleen, Windschutzstreifen oder kleine Baumgruppen vorhanden sind, ist er zu sehen und zu hören. Er gehört auch zu jenen Vögeln, die in den Grünbereichen der Städte zu finden sind. Eichenmischwälder mit viel Alt- und Totholz sind für ihn optimale Lebensräume, während eintönige Fichtenmonokulturen oder reine Buchenwälder nur geringe Spechtvorkommen aufweisen. Buntspechte sind Standvögel und bleiben im Winter in ihrem Lebensraum.

 

Autor: Stefanie Ebnicher

Nordhalbkugel, ferner Afrika (wenige Stellen) , Neuguinea, Australien

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Klaus Michalek

Überwiegend Kartierung von trommelnden und rufenden Vögeln; Beobachtung von Männchen und Weibchen zusammen, Verhalten und Richtungsbewegungen für Zuordnung zu Revieren wichtig.
Termine: 1. Anfang März bis Mitte März (Trommeln); 2. Ende März bis Anfang April (Trommeln, Höhlenbau); 3. Mitte April bis Ende April (Trommeln, Höhlenbau). Günstige Tageszeit: ab Sonnenaufgang bis Mittag; nicht bei Frost < -5°C, Windstärke >4 oder stärkeren Niederschlägen.

Auswertung: Brutverdacht:
- zweimalige Feststellung von Trommeln im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon von Anfang März bis Ende April;
- einmalige Feststellung von Trommeln und Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung Anfang März bis Ende April;
- einmalige Beobachtung eines Paares
- Höhlenbau

Brutnachweis: insbesondere
- fütternde Altvögel
- laut bettelrufende Jungvögel (zur Artbestimmung Fütterung Abwarten)

Ähnliche Arten

Autor: Christine Puehringer

Der dem Buntspecht sehr ähnliche Blutspecht (Picoides syriacus) dringt neuerdings aus Südeuropa weiter nach Norden vor.
Als weitere »Buntspechte« derselben Gattung leben im europäischen Verbreitungsgebiet des Buntspechts der Mittelspecht (Picoides medius– er wird nur maximal 20 cm groß, sein Scheitel ist anders als beim adulten Buntspecht zur Gänze rot), der Kleinspecht (Picoides minor) und die größte Art, der Weißrückenspecht (Picoides leucotos).
Da Buntspecht-Weibchen keinen roten Nackenfleck haben, erinnern die Jungvögel mit ganz rotem Scheitel stärker an den kleineren Mittelspecht. Dieser hat jedoch eine deutlicher Flankenstrichelung, andere Gesichtszeichnung und eine nicht auf den Steiß beschränkte Rosafärbung.

Beschreibung

Autor: Christine Puehringer

Das Gefieder des Buntspechts ist oberseits schwarz gefärbt mit zwei großen weißen Flügelflecken und unterseits gelblich-grau. Die Unterschwanzdecken sind lebhaft rot gefärbt. Beide Geschlechter haben einen gelblichen Stirnfleck, die Männchen einen roten Genickfleck und Jungtiere einen roten Scheitel. Die Wangen sind weiß gefärbt. An den Halsseiten finden sich schwarze Bartstreifen.

Buntspechte haben spitze, gebogene Krallen an ihren Kletterfüßen, womit sie sich an der Borke festhalten. Zwei Krallen sind dabei nach vorne und zwei nach hinten gerichtet. Ihre ungewöhnlich dicke Haut schützt sie vor Insektenstichen. Eine federnde, gelenkartige Verbindung zwischen der breiten Schnabelbasis und dem Schädel federt die Erschütterung ab, die beim Zimmern der Spechthöhle entsteht. Die dabei aufrechte und stabile Haltung am Baum wird durch starke Muskeln unterstützt, die die stützenden Schwanzfedern kontrollieren. Um das Einatmen des entstehenden Sägemehls zu verhindern, sind die Nasenlöcher des Buntspechts mit feinen Federn überwachsen.

Größe

Autor: Christine Puehringer

Der Buntspecht ist etwa 23 cm groß und zwischen 60 und 90 g schwer. Seine Flügelspannweite beträgt etwa zwischen 34 und 39 cm.

Lebensweise

Autor: Christine Puehringer

Ernährung: Der Buntspecht ernährt sich während der überwiegenden Zeit des Jahres vor allem von Insekten und ihren Larven, die er mit kräftigen Schnabelhieben unter der Borke hervorholt. Während der Winterzeit, in der Insekten knapp sind, stellt er seine Ernährung um und frisst Nüsse, Beeren und Samen von Nadelbäumen. Viele der fettreichen Samen müssen erst geknackt werden: Während Rabenvögel, wie etwa der Eichelhäher, sie mit dem Fuß festhalten, klemmt der Buntspecht Nüsse oder Kiefernzapfen in Baumspalten ein. Um die Samen aus den Zapfen zu lösen, hackt er oft in einen Ast ein Loch und klemmt die Zapfen darin ein. Diese sogenannten "Spechtschmieden", nutzt der Buntspecht auch, um hartschalige Käfer zu knacken.
Buntspechte treten manchmal auch als Nesträuber auf; dabei öffnen sie gelegentlich Nistkästen, und fressen Eier und Jungvögel.

Lautäußerung: Um an seine Nahrung zu gelangen, die sich oft unter der Baumrinde befindet, klopft sich der Buntspecht durch die Rinde.
Dem Anlocken der Weibchen in der Balzzeit und der Revierabgrenzung dient dagegen das "Trommeln", eine sehr schnelle, bis 2 Sekunden dauernde Folge von 10-15 Schnabelschlägen. Die Männchen beginnen mit dem Trommeln bereits am Ende des Winters, sobald die von ihnen gezimmerte Höhle bezugsfertig ist. Sie nutzen dabei alle verfügbaren Resonanzkörper, hohle Baumstämme oder tote Äste und lassen ihre Wirbel aber auch an Regenrinnen oder hohlen Fassaden erklingen. Auch die Weibchen "trommeln" und machen dadurch die Männchen auf sich aufmerksam.
Eine weitere Lautäußerung ist ein kurzes hartes "kick" oder "kix". Die ganzjährig territorialen Vögel lassen dieses bis zu 120 Mal in der Minute erschallen, um ihr Territorium gegenüber anderen Tieren abzugrenzen.

Fortpflanzung: Der Buntspecht ist wie alle Spechte ein Höhlenbrüter. Die Bruthöhlen zimmert er selbst und bevorzugt dazu weiche Holzarten und morsche alte Bäume. Er legt 4 bis 7 weiße Eier, die etwa 11-13 Tage lang bebrütet werden. Die Jungvögel werden etwa 3 bis 4 Wochen lang gefüttert, bis sie ausfliegen. In der zweiten Hälfte der Fütterungsphase sind Nester wegen des ununterbrochenen lauten Gezeters der Jungvögel leicht zu entdecken.

Gefährdung und Schutz

Autor: Christine Puehringer

Der Buntspecht ist unser häufigster Specht und gilt in Österreich als nicht gefährdet. In den Städten ist er in letzter Zeit sogar häufiger anzutreffen.
Durch die Erhaltung von alten Bäumen und stehendem Totholz kann man zu seinem Schutz in Gärten und Parks beitragen.

 

Autor: Klaus Michalek

Gefährdung:
Verlust der für Bruthöhlen geeigneten Altersstufen der Bäume durch zu frühe Umtriebszeiten. Generelle Empfindlichkeit gegenüber waldwirtschaftlichen Maßnahmen.

Schutzmaßnahmen:
Schutzmaßnahmen in Anbetracht überwiegend positiver Entwicklung, vor allem aufgrund hoher, langfristig gesicherter Bestände, nicht erforderlich. Erhalt von Spechtbäumen und naturnahe Waldbewirtschaftung mit Belassen hohen Alt- und Totholzanteils begünstigen den Buntspecht und helfen damit den von den Bruthöhlen dieser Art abhängigen, z.T. bedrohten Vogelarten.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Gernot Neuwirth

Obwohl der Buntspecht für den Bau seiner Baumhöhlen mehrere Wochen benötigt, zimmert er immer gleich mehrere Unterkünfte in das weiche Holz kranker und morscher Bäume. Brut- und Schlafhöhle werden von Männchen und Weibchen dann gemeinsam ausgewählt.
Die restlichen Baumhöhlen stehen anderen Waldbewohnern zur Verfügung: Damit baut der fleißige Specht auch Wohnräume für Fledermäuse, Hummeln oder Siebenschläfer!

Literaturhinweise

Autor: Magdalena Meikl

Bauer, H.-G., E. Bezzel & W. Fiedler (2005): Kompendium der Vögel Mitteleuropas - Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz. Aula Verlag Wiebelsheim. 2. Auflage. 3 Bände.

Bibby, C. J., N. D. Burgess & D. A. Hill (1995): Methoden der Feldornithologie - Bestandserfassung in der Praxis. Herausgegeben von Dr. Eckhard Jedicke. Neumann Verlag Radebeul.

Cord Riechelmann: Wilde Tiere in der Großstadt. Nicolaische Verlagsbuchhandlung Berlin, 2004

Dvorak, M., A. Ranner & H.-M. Berg (19): Atlas der Brutvögel Österreichs. Umweltbundesamt Wien.

Glutz von Blotzheim, U.N. & K.M. Bauer u.a. (Hrsg.) (1994): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 9. Wiesbaden (Aula).

Südbeck, P., H. Andretzke, S. Fischer, K. Gedeon, T., Schikore, K. Schröder & Ch. Sudfeldt (Hrsg.) (2005): Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands im Auftrag der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten und des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten e. V. (DDA) mit Unterstützung des Deutschen Rates für Vogelschutz e. V. und des Bundesamtes für Naturschutz.

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Buntspecht

fra

Pic épeiche