Autoren dieses Artsteckbriefes: Richard Zink , Stefanie Ebnicher
Gypaetus barbatus
Verbreitung und Lebensraum |
Der Bartgeier ist heute vor allem in den Pyrenäen, auf Korsika, in Kreta, von der Türkei bis Zentralasien und nach Wiederansiedlung nun auch wieder in den Alpen beheimatetEuropa beherbergt nur einen kleinen Teil des Weltbestandes. Die Art gilt als hochgradig gefährdet. |
Charakteristische Merkmale |
- Lange, schmale, spitze Flügel (Spannweite ca. 2,5m) |
Ähnliche Arten |
Kaum zu verwechseln, allerdings haben auch der viel kleinere Kolkrabe und der in Südeuropa vorkommende Schmutzgeier einen keilförmigen Stoß. Jungvögel können mitunter mit jungen Seeadlern verwechselt werden. Allerdings haben diese einen vergleichsweise kurzen Schwanz. |
Beschreibung |
Die adulten Tiere erkennt man an ihrem hellen Kopf mit dem schwarzen Bart und den schwarzen Augenstreifen. Die Körperunterseite ist weißlich bis rostrot gefärbt. Die Oberseite besitzt hingegen eine grausilberne Färbung, genauso wie Schwanz und Flügelunterseiten. |
Größe |
Bartgeier sind die größten Greifvögel Europas und messen von Schnabelspitze bis Schwanzspitze 94 bis 125 cm. Besonders imposant ist ihre Flügelspannweite von 2,3 bis zu 2,9 m. |
Lebensweise |
Bartgeier führen monogame Dauerehen. Ein Paar besitzt meist mehrere Nistplätze, wobei die Nester vorwiegend in Nischen unzugänglicher Felswänden gebaut werden.
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Gefährdung und Schutz |
An erster Stelle sind Störungen im unmittelbaren Horstbereich (Radius 700m) zu nennen. Aus europäischer Sicht sind für den Schutz der Art einheitliche Standards zu fordern wie sie z.B. heute schon in Frankreich zur Verfügung stehen (dort kein Fotographieren bzw. mutwilliges stören im Radius von 700m während der Brutzeit: Dezember bis Juni). Eine unmittelbare Bedrohung stellen Seile und Leitungen an flugstrategisch wichtigen Positionen im Hochgebirge dar. Jene Leitungen sollten wenn möglich in ihrem Gefahrenpotential entschärft werden (vgl. dazu Life-Projekt Bartgeier in Frankreich). Windkraftanlagen stellen mancherorts ebenfalls ein erhebliches Kollisionsrisiko dar das für Vögel leider oft tödlich endet.
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Wissenswertes und Hinweise |
Große Knochenstücke oder andere harte Bestandteile, wie zum Beispiel Schildkrötenpanzer lässt der Bartgeier aus der Höhe auf harten Untergrund fallen, um sie zu zerkleinern. |
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Große Knochenstücke oder andere harte Bestandteile, wie zum Beispiel Schildkrötenpanzer lässt der Bartgeier aus größerer Höhe auf harten Untergrund (Knochenschmieden) fallen, um sie zu zerkleinern bis sie abgeschluckt werden können. |
Literaturhinweise |
Bauer, H. (1996): die Brutvögel Mitteleuropas: Bestand und Gefährdung; AULA-Verlag GmbH, Verlag für Wissenschaft und Forschung, Wiesbaden.
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Infos in Wikipedia |