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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Stefanie Ebnicher

Glaucidium passerinum 

 

Sperlingskauz

Sperlingskauz

©  Johannes Gepp

 

Sperlingskauz

Sperlingskauz

©  Alois Thaler

 

Sperlingskauz

Sperlingskauz

©  Josef Limberger

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Stefanie Ebnicher

Das Verbreitungsgebiet des Sperlingskauzes erstreckt sich von Nordeuropa (Norwegen, Schweden, Finnland) quer durch Eurasien bis nach Ostsibirien und Sachalin.
Außerdem ist er in den Alpen, im französischen und schweizer Jura, im Bayerischen Wald, im Böhmerwald, Fichtelgebirge, Thüringer Wald, Harz, Erzgebirge, Sudeten, Beskiden, Tatra und in den Karpaten beheimatet. Isolierte Vorkommen gibt es in den Gebirgen Südosteuropas von Slowenien über Kroatien und Bosnien bis in den Norden von Griechenland und in die Gebirge Bulgariens.

Der Sperlingskauz ist auf reich strukturierte (Nadel-) Wälder angewiesen, wo auch im Winter Kleinvögel vorkommen. Wichtiger als die Zusammensetzung der Baumarten ist die Strukturierung des Waldes. Neben reich gegliederten Baumbeständen mit deckungsreichen Beständen und Altholz, sollten auch freie Flächen, die zur Jagd genutzt werden, vorhanden sein.

Charakteristische Merkmale

Autor: Stefanie Ebnicher

- oberseits schokoladenbraun mit weißen Flecken, unterseits rahmweiß mit dunklen Flecken
- weiße Überaugenstreifen
- schmale, weiße Bartstreifen

Ähnliche Arten

Autor: Stefanie Ebnicher

Eine Verwechslung mit dem Rauhfußkauz ist möglich, dieser unterscheidet sich aber durch einen kürzeren Schwanz und einen runderen Kopf vom Sperlingskauz.
Des Weitern sieht er dem Steinkauz ähnlich, der allerdings wesentlich größer ist und nicht im selben Habitat wieder Sperlingskauz vorkommt.

Beschreibung

Autor: Stefanie Ebnicher

Der etwa starengroße Kauz besitzt einen kleinen, flachen Kopf. Die Oberseite ist rötlichbraun bis schokoladenbraun gefärbt und mit dichten weißen Tupfen auf Gesicht, Oberkopf und Rücken bestückt. Charakteristisch sind die kurzen, weißen Überaugenstreifen, sowie schmale, weiße Bartstreifen.
Unterseits ist der Sperlingskauz rahmweiß gefärbt, mit schmalen, dunklen Flecken, die sich beim sitzenden Vogel zu 6 Längsstreifen formieren.
Am Schwanz sind oberseits 5 helle Querbinden zu sehen. Die kleinen Augen haben eine blass- bis dottergelbe Farbe, der Schnabel ist gelb mit blaugrauer Wachshaut.

Größe

Autor: Stefanie Ebnicher

Flügelspannweite: Männchen: ca. 35cm, Weibchen: ca. 38cm
Größe: Männchen: 16 bis 17cm, Weibchen: 18 bis 19cm
Gewicht: Männchen: ca. 59g, Weibchen: ca. 99g (bei Brutbeginn) bis 69g (beim Ausfliegen der Jungen)

Lebensweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Sperlingskäuze führen monogame Saisonehen. Das Männchen präsentiert dem Weibchen mögliche Brutplätze, welches die endgültige Wahl trifft. Häufig werden verlassene Höhlen von Bunt-, Dreizehen- und Grünspecht übernommen, seltener fällt die Wahl auf Schwarzspechthöhlen oder Nistkästen. Das Paar säubert die Höhle, bevor das Weibchen 3 bis 7 weiße Eier legt. Die Hauptlegezeit erstreckt sich von Mitte April bis Anfang Mai. Das Weibchen brütet alleine und wird vom Männchen mit Nahrung versorgt. Nach 28 bis 29 Tagen schlüpfen die Jungen. Im Alter von ca. 10 Tagen öffnen sie ihre Augen und verlassen die Höhle mit 30 bis 34 Tagen. Sie werden danach noch ca. 4 Wochen von den Eltern mitversorgt.

Der Sperlingskauz ist kein Nahrungsspezialist, sondern macht Jagd auf diverse Kleinsäuger und Vögel je nach dem welche Arten gerade am häufigsten vorkommen. Zu den Kleinsäugern zählen vor allem Erdmäuse, Rötelmäuse und Waldspitzmäuse, zu den Vögeln hauptsächlich Finken und Meisen.

Der Sperlingskauz jagt in der Regel von einem Ansitz aus, wobei er auf den Überraschungsangriff setzt und sich durch eine draufgängerische Jagdweise mit Sturzflügen auszeichnet. Beutetiere lokalisiert er visuell. Hat er ein Beutetier ausgemacht, stößt er nach einem kraftvollen „Blitzstart“ steil gegen das Tier. Die langen Beine werden kurz vor dem Aufprall vorgestreckt und die Krallen gespreizt. Hat der Kauz das Tier gepackt, lähmt er es durch einen Schnauzenbiss und tötet es anschließend durch einen Genickbiss. In vielen Fällen stirbt das Beutetier allerdings schon durch den harten Aufprall.

Es kommt auch vor, dass der Sperlingskauz die Nester anderer Vögel plündert.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Der Sperlingskauz ist die kleinste europäische Eule.
Er lebt sehr versteckt und kann meist nur durch seine Rufe oder ausgeworfene Gewölle und Beutereste am Fuße des Bruthöhlenbaumes ausfindig gemacht werden. Ein weitere Hinweis auf Sperlignskauzvorkommen sind „verlorene“ geköpfte Mäuse oder Kleinvögel.

Literaturhinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Bezzel, E. (1985): Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Nichtsingvögel; AULA-Verlag GmbH, Wiesbaden.

Mebs, T. & W. Scherzinger (2000): Die Eulen Europas. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart.

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Sperlingskauz