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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Daniela Friesacher ,  Stefanie Ebnicher

Tringa hypoleucos 

 

Flussuferlaeufer

Flussuferlaeufer

©  Franz Kovacs

 

Flussuferlaeufer

Flussuferlaeufer

©  Franz Kovacs

 

Flussuferlaeufer

Flussuferlaeufer

©  Werner Gamerith

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Daniela Friesacher

Der Flussuferläufer ist ein weit verbreiteter Brutvogel der subarktischen bis gemäßigten Zone. Die heutigen Brutgebiete des Flussuferläufers liegen vor allem in Nord- und Osteuropa, Russland und Nordasien. In Österreich kommt er nur mehr zerstreut auf einer Seehöhe von 250-600 m vor.
Im Winter ziehen die Flussuferläufer nach Südeuropa und Afrika, einige verbleiben in Nordwesteuropa. Bei uns erscheinen die Vögel auf dem Herbstdurchzug in der Zeit von Anfang Juli bis Anfang Oktober Auf dem deutlich geringer ausgeprägten Frühjahrsdurchzug zu den Brutgebieten treten sie von Mitte April bis Anfang Juni auf, mit einem Maximum im Mai.

Der Flussuferläufer kommt an kaum regulierten, naturnahen Flussstrecken vor. Er benötigt Flachwasserzonen, Kiesbänke und Kiesinseln. Wichtig sind weiters Übersichtswarten und Feinsedimentablagerungen für den Nahrungerswerb. Als Rastgebiete nutzt der Flussuferläufer nahrungsreiche, flache Uferzonen in den Niederungen großer Flussläufe. Geeignete Nahrungshabitate finden die Tiere an den Ufern von Flüssen, Altwässern, Bagger- und Stauseen, sowie an Kläranlagen. Die Flussuferläufer brüten auf locker bewachsenen Flussbänken und gehölzbestandenen Uferbereichen, auch in Kies- und Sandgruben mit offenem Wasser.

Beschreibung

Autor: Daniela Friesacher

Ausgewachsene Flussuferläufer werden bis 22 cm groß und erreichen eine Flügelspannweite von bis zu 40 cm. Sie wiegen 40 bis 80 g. Der Bauch ist weiß und die Oberseite ist graubraun mit dunkler Fleckung. Die Augen sind schwarz und die für einen Watvogel relativ kurzen Beine blassgelb gefärbt. Der Flussuferläufer hat einen mittellangen geraden Schnabel und einen weiß-schwarzen Augenstreif. Männchen und Weibchen haben die gleiche Färbung. Der Flussuferläufer fliegt mit zuckenden Flügelschlägen dicht über dem Wasser, wobei die weißen Flügelbinden und der weiß umrandete Schwanz auffallen.

Lebensweise

Autor: Daniela Friesacher

Der Flussuferläufer läuft mit leicht wippendem Schwanz und Kopfnicken zwischen Steinen und Geröll. Die Tiere ernähren sich vor allem von kleinen Land- und Süßwasserinsekten, die sie auf festem Untergrund zwischen Steinen und Spalten aufstöbern. Seine Beute sucht er zumeist im sehr flachen Uferwasser.
Der Flussuferläufer kommt in der Brutsaison bereits mit seiner Partnerin an den Brutplätzen an und beginnt sofort ein Revier zu besetzen. Die Nestmulde befindet sich gut versteckt zwischen der Ufervegetation, wobei es sorgfältig mit Halmen ausgelegt ist. Es wird auf Inseln oder nah am Ufer, gut versteckt in der dichten Vegetation, gebaut. Die Brutzeit erstreckt sich von Mai bis August. Es gibt nur eine Brut pro Jahr. Das Weibchen legt meist vier ca. 35 mm große Eier. Beide Elternteile bebrüten die Eier abwechselnd drei Wochen lang, bis die Küken schlüpfen. Bei Bedrohung des Nestes versucht das Männchen jeden Eindringling mit lautem Geschrei zu vertreiben, während das Weibchen die Jungen zur Sicherheit ins Dickicht führt. Nach etwa 30 Tagen werden die Jungvögel selbständig. Die Geschlechtsreife tritt mit 2 Jahren ein.

Gefährdung und Schutz

Autor: Daniela Friesacher

Das Leben des Flussuferläufers ist streng an naturbelassene oder naturnahe Abschnitte von Flüssen und Bächen gebunden. Er braucht das Nebeneinander von bewachsenen und unbewachsenen Schotterinseln, das nur in einer dynamischen Flusslandschaft entstehen kann.
Der Flussuferläufer ist in Österreich eine gefährdete Brutvogelart, resultierend aus Flussverbauungen, Störung durch Freizeitnutzung an den Gewässern wie Fischerei, Baden. Gegenüber Störungen reagiert der Flussuferläufer sehr empfindlich und gibt oft sein Nest auf, wenn sich Menschen in seine Nähe begeben. Die ökologisch äußerst sensible Art ist gänzlich geschützt. Er ist in weiten Teilen Österreichs stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht.

Schutzmaßnahmen, laufende Projekte
Langfristig bedeutendste Schutzmaßnahme ist eine Renaturierung der Fließgewässer.

Literaturhinweise

Autor: Daniela Friesacher

BRODER & AUBRECHT2003: Atlas der Brutvögel Oberösterreichs. Hrsg. Biologiezentrum der OÖ. Landesmuseen, Linz.
DELIN, SVENSSON (1998): Der große KOSMOS-Naturführer Vögel. Stuttgart, Kosmos.
FALLY, SPITZER (2004): Vogelwelt Burgenland. Deutschkreutz.
HÖPFLINGER, SCHLIEFSTEINER (1995): Naturführer Österreichs Flora und Fauna. Styria, Graz.
MAKATSCH, W. (1969): Wir bestimmen die Vögel Europas. JNN , Melsungen-Basel-Wien.
SACKL & SAMWALD (1997): Atlas der Brutvögel der Steiermark. Hrsg. Birdlife
Österreich – Landesgruppe Steiermark & Steiermärkisches Landesmuseum Joanneum-Zoologie, Graz.

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Flussuferläufer

eng

Common Sandpiper