Autoren dieses Artsteckbriefes: Stefanie Ebnicher , Gernot Neuwirth , Josef Limberger
Aquila chrysaetos
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Kurzinfo |
Die dramatischen Bestandsrückgänge seit Ende des 19. Jahrhunderts konnte er überleben. Heute gelten die Bestände des Steinadlers als stabil. Trotzdem wird er als potentiell gefährdet eingestuft, da der König der Lüfte große Reviere braucht und sehr sensibel auf menschliche Eingriffe reagiert. |
Verbreitung und Lebensraum |
Der Steinadler ist in sechs verschiedenen Arten über große Teile Eurasiens und Nordamerikas verbreitet, kommt allerdings in vielen Teilen nur noch in den gebirgigen Rückzugsgebieten vor. In Mitteleuropa ist er im Wesentlichen auf die Alpen beschränkt. |
Ähnliche Arten |
Auf seine Art ist der Steinadler in unseren Alpen einzigartig und unverwechselbar. Laien können ihn am ehesten mit dem Mäusebussard verwechseln, dem er im Flugbild etwas ähnelt. Allerdings ist er wesentlich größer, die Flügel wirken länger und schmäler, auch der Schwanz ist länger. |
Beschreibung |
Der Steinadler hat eine Flügelspannweite von etwa 2 Metern und wirkt viel größer als der Mäusebussard, dem er auf den ersten Blick im Flugbild etwas ähnelt. Das Flugbild des Steinadlers ist auch etwas anders proportioniert: Die Flügel wirken länger und schmäler, der Schwanz ist länger. Auffallend ist die deutliche Fingerung" beim Flug, das heißt, die äußeren Handfedern sind wie Finger abgespreizt. Beim Kreisflug in den Aufwinden wirken die Flügel leicht nach oben gerichtet. Die Farbe des Gefieders bei Altvögeln ist einheitlich dunkelbraun, Nacken und Scheitel wirken eher goldgelb. Jungvögel haben auf der Flügelunter- und -oberseite ein deutliches weißes Feld an der Basis der inneren Handschwingen. Die Vögel sind erst ab dem 5. bis 6. Lebensjahr ausgefärbt. |
Größe |
Länge: 79 bis 95 cm, wobei die Männchen meist etwas kleiner sind als die Weibchen |
Lebensweise |
Der Menüplan des Steinadlers ist saisonal verschieden: In den Alpen und während den Sommermonaten ist das Murmeltier die Hauptbeute. Er erbeutet aber auch Rehkitze und junge Gämsen, Schneehasen, sowie Raufußhühner. Im Winter harrt er im Gebirge aus. Um diese Zeit gehört vor allem Fallwild zu seiner Nahrungsgrundlage. |
Gefährdung und Schutz |
Der Steinadler scheint in der Vogelschutzrichtlinie unter Anhang 1, SPEC. 3 auf und gilt europaweit als selten. In der Roten Liste Österreichs wird er unter A4 geführt. Er gehört bei uns zum jagdbaren Wild, ist aber ganzjährig geschützt. Eine Überstellung ins Naturschutzgesetz wäre sinnvoll. |
Wissenswertes und Hinweise |
Der Steinadler greift seine Beute aus dem Hinterhalt an. Er spürt sie meist im tiefen Suchflug entlang von Felswänden auf. Sehr häufig erspäht er auch aus beeindruckender Höhe seine Beute am Boden (wie zum Beispiel brütende Eiderenten), die er dann im Sturzflug ergreift.
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Literaturhinweise |
Gènsbol, B. & W., Thiede (1997): Greifvögel; 3., überarbeitete und erweiterte Auflage; BLV Verlagsgesellschaft mbH, München;
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Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Singvögel Aula Verlag Wiesbaden. |
Infos in Wikipedia |