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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Richard Zink ,  Stefanie Ebnicher

Strix uralensis 

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Habichtskauz

Habichtskauz

©  Norbert Potensky

 

Habichtskauz

Habichtskauz

©  Jozef Mihok

 

Junge Habichtskaeuze im Nest

Junge Habichtskaeuze im Nest

©  Richard Zink

 

 

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Habichtskauz

Habichtskauz

©  Josef Limberger

 

Habichtskauz

©  Klaus Jaekel / piclease

 

Habichtskauz

©  Georg Pauluhn / piclease

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Richard Zink

Das Verbreitungsgebiet des Habichtskauzes erstreckt sich von Japan bis nach Nordeuropa (Skandinavien, Baltikum). Im Süden haben sich nach der Eiszeit Relikpopulationen in den Karpaten und am Balkan erhalten. In Österreich gilt die Art bis zum Nachweis einer Brut seit Mitte letzten Jahrhunderts als ausgestorben. Nach erfolgreicher Wiederansiedelung auf dem Böhmischen Plateau (Deutschland und Tschechische Republik) wird der Habichtskauz seit 2009 auch in den Nordalpen (zwischen Wien und Salzburg) wieder angesiedelt.
Seinen Lebensraum bilden lichte Waldlandschaften, bevorzugt mit alten Laubbäumen und vereinzelt eingestreuten, extensiv genutzten Wiesen. Für eine erfolgreiche Brut ist das Vorkommen vieler Kleinsäuger (Mäuse, Bilche, Maulwürfe etc.) essentiell.

Charakteristische Merkmale

Autor: Richard Zink

- großer, runder Kopf mit hellem Gesichtsschleier
- gelber Schnabel
- langer, keilförmig abgerundeter Schwanz

Ähnliche Arten

Autor: Richard Zink

Zu verwechseln ist der Habichtskauz mit dem häufigen Waldkauz. Bestes Unterscheidungsmerkmal ist die ausschließliche Längsstreifung des Brutgefieders. Beim Waldkauz ist in der Regel auch eine Quermusterung erkennbar. Der Habichtskauz ist deutlich größer als der Waldkauz und bei uns niemals rotbraun sondern maximal bräunlich gefärbt.

Beschreibung

Autor: Richard Zink

Der Habichtskauz ist die zweitgrößte Eule Mitteleuropas. Er besitzt einen großen, runden Kopf mit einem charakteristischen, hellen Gesichtsschleier, schwarzen Augen und einem gelben Schnabel mit darüber verlaufendem, dunklem Mittelstrich. Sein Gefieder weißlich, ockerfarben oder auch rostbraun in der Grundfärbung. Die Flügel zeigen eine kräftige Querbänderung, das Brustgefieder ist ausschließlich längs gestreift (Unterscheidung zum Waldkauz!).

Der lange, keilförmig abgerundete Schwanz weist ca. 5 helle, schmale Querbinden auf, die Schwanzspitze ist hell gefärbt.
Die Beine sind relativ lang und dicht befiedert. Die gelbbraunen Krallen besitzen eine dunkelbraune Spitze.

Größe

Autor: Richard Zink

Der Habichtskauz misst von Schnabel bis Schwanzspitze 55 bis 60 cm.

Männchen haben ein Gewicht zwischen 0,5 und 0,75 kg bei einer Flügelspannweite bis 115 cm, Weibchen wiegen im Schnitt 0,75-1,2kg und haben eine Flügelspannweite von bis zu 125 cm.

Lebensweise

Autor: Richard Zink

Der Habichtskauz ist monogam und wird mit einem Jahr geschlechtsreif. Das Paar sucht sich in seinem Revier, das eine Größe von 300 bis 500ha erreichen kann, geeignete Baumhöhlen als Nistplatz. Vereinzelt nistet die Art auch in verlassenen Horsten. Nistkästen werden gerne angenommen.

Das Weibchen legt Ende März/Anfang April 2 bis 3 (bis zu 6) Eier ab. Die Brutzeit dauert ca. 28 Tage, wobei hauptsächlich das Weibchen für die Brut und Verteidigung des Brutplatzes und der Jungen verantwortlich ist. Das Männchen übernimmt die Futtersuche und versorgt seine Familie regelmäßig mit Nahrung.

Nach 34 bis 35 Tagen verlassen die Jungen das Nest, werden aber noch etliche Wochen von den Eltern mit Nahrung versorgt.
Die Nahrung des Habichtskauzes bilden Kleinsäuger, vor allem Wühl- und Waldmäuse. Seltener fallen auch Vögel, Amphibien und Insekten in sein Beuteschema.
Der Habichtskauz ist ein dämmerungs- und nachtaktiver Ansitzjäger. Nachdem er seine Beute ausfindig gemacht hat (meist akustisch), ergreift er sie im Segelflug knapp über dem Boden.
Zur Zeit der Jungenaufzucht sowie im Winter bei knappem Nahrungsangebot ist der Habichtskauz auch tagaktiv.

Gefährdung und Schutz

Autor: Richard Zink

In erster Linie stellen illegale Abschüsse und Wilderei ein großes Problem dar. Habichtskäuze habe eine sehr geringe Fluchtdistanz und sind darüber hinaus oft tagaktiv. Ihr bevorzugter Aufenthaltsort im Wald sind Wildfütterungen und Schussschneisen mit Kirr-/Lockstellen – also genau die am intensivsten jagdlich genutzten Bereiche. Der Habichtskauz ist aber auch durch den Straßenverkehr gefährdet. Durch die Eigenschaft gerne am Straßenrand zu Jagen und knapp über dem Boden zu fliegen kommt er „leicht unter die Räder“. Forstzäune und Stacheldrähte können die Käuzen bei der rasanten Jagd auf Mäuse „das Genick brechen“.

Der Habichtskauz ist in Europa streng geschützt. In Österreich unterliegt er – wie alle Eulen - den Landesjagdgesetzen. Er wird ganzjährig geschont. Die EU-Vogelschutzrichtlinien sehen spezielle Maßnahmen zum Schutz dieser Art vor.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Richard Zink

Habichtskäuze hören Mäuse auch noch unter einer dicken Schneedecke. Sie ergreifen ihre Beute sogar noch unter einer 25cm dicken Pulverschneedecke.

Mehr über die österreichische Wiederansiedelung finden sie unter:
www.habichtskauz.at

Literaturhinweise

Autor: Richard Zink

Bezzel, E. (1985): Kompendium der Vögel Mitteleuropas; AULA- Verlag GmbH, Wiesbaden, Verlag für Wissenschaft und Forschung.

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Habichtskauz