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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Julia Kropfberger ,  Stefanie Ebnicher

Athene noctua 

 

Steinkauz

Steinkauz

©  Hans Glader

 

Steinkauz

Steinkauz

©  Sylvain Hellio

 

Steinkauz

Steinkauz

©  Josef Limberger

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Julia Kropfberger

Das Verbreitungsgebiet des Steinkauzes erstreckt sich von Westeuropa und den Ländern um das Mittelmeer quer durch Eurasien bis nach China und Korea. Schwerpunkt der Verbreitung liegt in der mediterranen Steppenzone. In Europa kommt der Steinkauz vor allem in Spanien, Portugal, Frankreich, Italien, Rumänien und der Ukraine vor.
In Österreich ist er im Burgenland, in Niederösterreich, Oberösterreich und Vorarlberg zu Hause.

Als Lebensraum bevorzugt der Steinkauz offene und im Winter relativ schneearme Regionen, die er meist in tieferen Höhenlagen vorfindet.
In Österreich kommt er vor allem in Streuobstwiesen im Umfeld von Bauernhöfen vor, die ihm niedrige Vegetation für die Jagd und alte Bäume mit Höhlen als Brutplätze bieten.

Beschreibung

Autor: Julia Kropfberger

Der Steinkauz ist eine kleine Eulenart: Mit einer Größe von 21- 23 cm ist er nicht größer als eine Amsel und das etwas kräftigere Weibchen erreicht durchschnittlich ein Gewicht von 200g. Die Flügelspannweite liegt bei 54 bis 58 cm.
Das Gefieder ist oberseitig erdbraun mit weißen Sprenkeln, unterseitig gelblichweiß mit breiten, braunen Längsflecken. Die Beine sind weißlich befiedert.
Kennzeichnend für den Steinkauz sind die großen, schwefelgelben Augen mit weißen Überaugenstreifen, die wie Augenbrauen wirken. Typisch sind ebenfalls der flache Kopf mit einer breiten, niedrigen Stirn und der kurze Schwanz. Der Steinkauz besitzt keine Federohren.

Lebensweise

Autor: Julia Kropfberger

Der Steinkauz ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, ist aber auch regelmäßig tagsüber rege. Als ehemaliger Bewohner der asiatischen und mediterranen Steppen ist er sonnenhungrig und genießt gerne ein Sonnenbad. Der kraftvolle Flug des Steinkauzes ist nicht so geräuschlos wie bei anderen Eulenarten und wirkt ein wenig plumper.

Er ist als langbeiniger Bodenjäger auf niedrige Vegetation angewiesen. Regelmäßig gemähte oder beweidete Flächen sind daher seine bevorzugten Jagdreviere. Bei höherer Vegetation hält er, auf Pfosten oder Zaunpfählen sitzend, nach seiner Beute Ausschau. Auf seinem Speiseplan stehen Insekten, Regenwürmer, Mäuse und Kleinvögel.

Alte, höhlenreiche Bäume, seltener auch Mauerlöchern und Schlupfwinkeln in Gebäuden, werden von der kleinen Eule als Brutplätze und als Tageseinstand genutzt. Das Weibchen legt im April/ Mai meist drei bis fünf Eier, aus denen nach 24-28 Tagen die Jungtiere schlüpfen. Die zu diesem Zeitpunkt meist noch nicht voll flugfähigen Jungeulen verlassen bereits im Alter von 35 Tagen das Nest. Die Elterntiere müssen vor allem jetzt ihren Nachwuchs gegen Steinmarder, Katzen und anderen Eulen - vor allem dem Waldkauz - verteidigen. Nach 10 bis 12 Wochen löst sich der Familienverband schließlich auf. Der Steinkauz bleibt seinem angestammten Brutplatz - und dadurch auch oft ein und demselben Partner - ein Leben lang treu.

Im Winter sucht der Steinkauz gerne Scheunen und Ställe auf, wo er Nahrung und Zuflucht vor der Witterung findet.

Gefährdung und Schutz

Autor: Julia Kropfberger

Einstmals in den Gunstlagen Österreichs weit verbreitet, ist der Steinkauz heute vom Aussterben bedroht und steht auch auf der Roten Liste.

Die Zerstörung seines Lebensraumes durch Intensivierung der Landwirtschaft, die Rodung alter Obstbaumbestände und die großflächige Umwandlung von Grünland in Ackerflächen sind wichtige Ursachen für den Bestandesrückgang dieser kleinen Eule. Aber auch der Straßenverkehr, dem vor allem junge und unerfahrene Käuze häufig zum Opfer fallen, hat zum starken Rückgang des Steinkauzes beigetragen. Fehlende Wintereinstände und Biozid- Einsätze, die für das Verschwinden von Großinsekten verantwortlich sind, machen ihm zusätzlich das Leben schwer.

Der Erhaltung von bestehenden Streuobstwiesen und Neupflanzungen von Streuobstbäumen sowie Mahd oder Beweidung dieser Wiesen sind wichtige Maßnahmen, um den Steinkauz Platz zum (Über)Leben zu schenken.

Um das Überleben dieses drolligen Vogels in Oberösterreich zu sichern, wurde im Jahr 2004 auf Initiative des NATURSCHUTZBUND Oberösterreich gemeinsam mit der Eulenschutzgruppe Oberösterreich, der WWF- Ortsgruppe Haibach und der Eulen- und Greifvogelstation Osterkorn (OAW) die Aktion „Steinkauz“ ins Leben gerufen: Seitdem wurden zahlreiche Steinkauz-Nisthilfen

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Julia Kropfberger

Ursprünglich ist der Steinkauz in den Steppengebieten Asiens und am Mittelmeer beheimatet. Von dort aus hat er die mitteleuropäische Kulturlandschaft besiedelt. Der Steinkauz ist also ein Kulturfolger und lebt nun seit Jahrhunderten in der Nähe des Menschen. Die Tatsache, dass er mitunter auch in Mauerlöchern und Gebäudenischen brütet, hat ihm seinen deutschen Namen eingebracht.

Lange Zeit waren Eulen in unseren Breiten verfemt und wurden mit Hexen und bösen Geistern in Verbindung gebracht. Vor allem ihre nächtliche Lebensweise regte die Phantasie der Menschen an.
So war auch der Steinkauz als Todesbote verschrien: Man sagte, dass der Schrei des „Wichtels“ bei Nacht einen Todesfall meldet. Ursache für diesen Aberglauben ist aber vielmehr eine Verknüpfung unglücklicher Zusammenhänge: Früher brannte nachts nur Licht, wenn jemand krank war oder im Sterben lag und seine Familie bei ihm wachte. Durch das Licht wurden viele Nachtfalter und andere nachtaktive Insekten angelockt und sammelten sich an der Fensterscheibe. Natürlich nützte der Steinkauz diese reichliche Futterquelle und jagte am Fenster direkt vor den Augen der ohnehin besorgten und verängstigten Menschen nach den Insekten. So wurde aus dem Steinkauz im Volksglauben ein Unglück bringender Totenvogel der Dunkelheit.

Bei den alten Griechen hingegen wurde er als Vogel der Weisheit verehrt und war der Göttin Athene geweiht, was auch in seinem wissenschaftlichen Namen (= nächtliche Athene) zum Ausdruck kommt. Heute schmückt er die griechischen 1-Euro- Münzen.

Literaturhinweise

Autor: Julia Kropfberger

Der Steinkauz
Schönn S., Scherzinger W., Exo K.-M. & R. Ille
Die neue Brehm- Bücherei, 1991.

Die Eulen Europas
Mebs Th. & W. Scherzinger
Kosmos, 2000.

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Steinkauz

fra

Chouette chevêche