Autoren dieses Artsteckbriefes: Daniela Friesacher , Stefanie Ebnicher , Magdalena Meikl
Lanius collurio
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Kurzinfo |
Am Strauch sitzend hält er nach Beute Ausschau, blitzschnell fliegt der Neuntöter dann zu Boden, holt sich einen Happen und spießt die Beute an Dornen und Stacheln, notfalls auch am Stacheldrahtzaun auf. So schafft er Vorräte für schlechte Tage. Trotz dieser Vorsorge kann er aber nicht überleben, wenn es in unserer Kulturlandschaft nicht genug Beute und Aussichtswarten gibt... |
Verbreitung und Lebensraum |
Der Neuntöter oder Rotrückenwürger besiedelt große Teile der mediterranen, gemäßigten und borealen Zonen. In Österreich ist er vor allem in den Tief- und Hügelländern bis in die montane Stufe verbreitet und kommt in fast allen geeigneten Biotopen wenn auch in geringer Anzahl vor. Die Überwinterung erfolgt im südlichen Afrika. |
Interessante Links |
ELLMAUER (2005): Entwicklung von Kriterien, Indikatoren und Schwellenwerten zur Beurteilung des Erhaltungszustandes der Natura 2000-Schutzgüter |
Ähnliche Arten |
Der Schwarzstirnwürger hat mehr Schwarz in der Zeichnung am Kopf, aber der Rücken und die Flügel sind nicht rotbraun. Raubwürger haben eine gräuliche Grundfarbe mit deutlichem schwarz-weißen Farbwechsel. |
Beschreibung |
Dieser kleine Würger trägt eine eher unscheinbare Zeichnung. Das Männchen weist einen blaugrauen Kopf mit schwarzer Gesichtszeichnung, rotbraunen Rücken und weißen Schwanzseiten auf. Die Weibchen sind braun mit dunkler Querwellung und ohne schwarze Gesichtszeichnung. Die Jungvögel sehen dem Weibchen sehr ähnlich, haben aber auch oberseits eine Querwellung. Der lange Schwanz, der kräftige harkenartig gekrümmte Schnabel und der große Kopf sind typische Kennzeichen der Würger. |
Größe |
Der kleine Würger misst ca. 17 cm. |
Lebensweise |
Der Neuntöter ist bei uns ein Sommervogel und kommt von April bis Oktober vor. Als Nahrung dienen Insekten, vor allem Käfer und Heuschrecken, gelegentlich Jungvögel und Mäuse. Auffällig ist sein Verhalten, wenn er am höchsten verfügbaren Aussichtspunkt sitzt und von dort nach Beute Ausschau hält. Blitzschnell fliegt er zum Boden, holt sich die Beute und kehrt mit ihr wieder zum Ausgangspunkt zurück. |
Gefährdung und Schutz |
In stark kultivierten und zu intensiv bewirtschafteten Bereichen ist der Neuntöter im Bestand stark zurückgegangen. Zum Teil sind hierfür vermutlich auch klimatische Ursachen verantwortlich, die zu einem Rückgang der Großinsekten in den Trockengebieten geführt haben. Zurückzuführen ist der Rückgang auch auf Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden und auf Biotopverluste, wobei das Insekten- und Brutraumangebot verringert wird. Gefährdungsursachen sind weiters die Entfernung von Hecken und Flurgehölzen. |
Wissenswertes und Hinweise |
Der Volksmund erzählt, dass der Neuntöter maximal nur neun Beutetiere aufspießt bzw. erst nach neun Opfern mit der Mahlzeit beginnt. |
Literaturhinweise |
BRODER & AUBRECHT2003: Atlas der Brutvögel Oberösterreichs. Hrsg. Biologiezentrum der OÖ. Landesmuseen, Linz. |
Infos in Wikipedia |