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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Stefanie Ebnicher

Asio flammeus 

 

Sumpfohreule

Sumpfohreule

©  Franz Kovacs

 

Sumpfohreule

©  Hans Glader / piclease

 

Sumpfohreule

©  Hans Glader / piclease

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Stefanie Ebnicher

Von der Sumpfohreule sind 9 Unterarten bekannt, die sich im Norden Eurasiens und in Nordamerika von der Tundren- bis zur Steppenzone im Süden verbreitet haben. Außerdem sind einige Arten in Teilen Südamerikas, auf einigen Inseln der Karibik, im Südatlantik und im Pazifik heimisch.

Der Eigenschaft, bevorzugt in Feuchtgebieten wie Sümpfen und Mooren zu leben, verdankt die Sumpfohreule ihren Namen. Sie benötigt offenen Landschaften mit niedriger, deckungsreicher Vegetation. In hohem trockenem Gras, schütterem Schilf, abgestorbenen Brennnesselbüschen oder niederem Strauchwerk ist die Eule aufgrund ihres schilfgelben, längsgestreifen Gefieders, besonders gut getarnt.

Charakteristische Merkmale

Autor: Stefanie Ebnicher

- heller Gesichtsschleier mit dunkel umrandeten Augen und gelber Iris
- Unterseite weißlichgelb mit dunklen Längsstreifen
- Weißer Hinterrand auf Flügeloberseite

Ähnliche Arten

Autor: Stefanie Ebnicher

Sie sieht der Waldohreule ähnlich, ist allerdings an den viel kleineren Ohren, die nur bei Erregung aufgerichtet werden, zu erkennen. Weitere Unterscheidungsmerkmale sind die gelbgefärbte Iris und die schwarze Umrandung der Augen. Außerdem ist ihre Unterseite ausschließlich längsgestreift. Der Bauch wirkt heller, als der der Waldohreule.

Beschreibung

Autor: Stefanie Ebnicher

Die Sumpfohreule besitzt ein schilfgelbes Gefieder, welches oberseits mit breiten dunkelbraunen Flecken gemustert ist. Die Unterseite ist weißlichgelb und mit dunklen Längsstreifen versehen. Charakteristisch ist der helle Gesichtsschleier mit den schwarz umrandeten, schwefelgelben Augen. Die Füße und Zehen der Sumpfohreule sind bis zu den weiß befiedert. Sie besitzt schwarze Krallen und einen schwarzen Schnabel.
Die langen, unterseits hellen Flügel dieser Eule zeigen an der Spitze dunkle Flecken und einen schwarzen Streifen am Flügelbug. Typisch für die Sumpfohreule ist der auffällige, weiße Hinterrand auf der Flügeloberseite.
Ihre Flugweise ist elegant und kräftig, sie ist aber auch zu Fuß sehr sicher unterwegs.

Größe

Autor: Stefanie Ebnicher

Flügelspannweite: 96 bis 107cm
Größe: 34 bis 42 cm
Gewicht: Männchen: ca. 350g Weibchen: ca. 420g

Lebensweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Die Sumpfohreule beginnt im Alter von einem Jahr zu brüten. Ein Paar führt eine monogame Saisonehe. Besonders beeindruckend sind die Balzflüge der Eule. Sie dienen nicht nur der Anpaarung, sondern auch der Revierabgrenzung. Das Männchen präsentiert die helle Flügelunterseite, indem es betont langsam fliegt mit übertrieben ausholendem Flügelschlag. Es steigt im Ruderflug schnell in sehr große Höhe und macht durch Rufen auf sich aufmerksam. Dann kippt die Eule plötzlich steil abwärts und klatscht in reißendem Sturzflug mit den Flügeln in rasch knatternder Serie. Knapp über dem Boden fängt sie sich ab und setzt ihren Balzflug fort. Außerdem zeigt sie sog. „Schaukelflüge“, bei denen ihr Körper durch asymmetrische Flügelschläge, abwechselnd vor- und zurückkippt.

Das Nest wird am Boden errichtet, wobei einfache Mulden genutzt werden oder durch Niedertreten der Vegetation ein Nest „gebaut“ wird. Oft werden störende Pflanzen entfernt und Baumaterial, wie Halme, Schilfblätter oder Stroh eingetragen.

Das Weibchen brütet alleine, das Männchen ist für die Nahrungsbeschaffung verantwortlich. Legebeginn ist in Mitteleuropa zwischen Mitte März und Anfang Mai, durchschnittlich befinden sich 7 bis 10 Eier im Nest. Nach 26 Tagen schlüpfen die Jungen. Ihre Mutter bleibt danach nur ca. 10 Tage beim Nest und beteiligt sich danach bei der Nahrungssuche. Die Jungen verlassen schon früh das Bodennest und unternehmen weite Ausflüge in die Vegetation. Die Eltern finden ihre Jungen dann immer durch die auffälligen Bettellaute der Jungen.

Im Pirschflug, 2 bis 0,5 Meter über dem Boden, geht die Sumpfohreule auf Beutejagd, wobei auch das Rütteln zu beobachten ist. Bei schlechtem Wetter erspäht sie ihre Beute meist von einer Warte aus. Die Nager werden optisch und akustisch geortet. Zu ihren Beutetieren zählen vor allem Wühlmäuse, aber auch Feld- und Erdmäuse. Sind diese Mäuse nicht in ausreichender Menge verfügbar, erbeutet sie auch andere Kleinnager und Kleinvögel.

Gefährdung und Schutz

Autor: Stefanie Ebnicher

Durch die Zerstörung ihres Lebensraums ist der mitteleuropäische Bestand in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Heute ist sie in Mitteleuropa als Brutvogel, Durchzügler oder Wintergast viel seltener zu beobachten. Das wichtigste mitteleuropäische Brutgebiet für diese Eulenart ist das Wattenmeergebiet.

Literaturhinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Bezzel, E. (1985): Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Nichtsingvögel; AULA-Verlag GmbH, Wiesbaden.

Mebs, T. & W. Scherzinger (2000): Die Eulen Europas. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart.

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Sumpfohreule

fra

Hibou des marais