Autoren dieses Artsteckbriefes: René Ressler , Stefanie Ebnicher
Garrulus glandarius
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Verbreitung und Lebensraum |
Die Art ist in ganz Europa verbreitet, fehlt jedoch in Nord- und Teilen Mittel-Skandinaviens und auch an den nördlichen Küsten Groß Britanniens. Der Eichelhäher lebt in Laub- und Mischwälder, seltener auch in reinen Nadelwäldern, zudem in Alleen und zunehmend in Parks und Gärten. |
Hilfe zur Bestimmung |
Rabenvogel, der durch die braungraue Grundfarbe und die blauen Flügelseiten (Handdecke) mit der schwarzen Bänderung sofort auffällt. Bei Erregung sträubt sich das beigeweiß, schwarz gestrichelte Scheitelgefieder. |
Ähnliche Arten |
Eigentlich unverwechselbar. Der vom Habitus ähnliche Unglückshäher (Perisoreus infaustus) besitzt keinerlei blaue Zeichnung und hat einen teilweise roten Schwanz. Er kommt jedoch nur in Skandinavien vor. |
Beschreibung |
Der Eichelhäher besitzt einen typischen Rabenvogelhabitus. Der runde Kopf trägt am Scheitel ein beigeweiß, schwarz gestricheltes Gefieder, welches bei Erregung gesträubt wird. Die Kehle ist weiß mit einem schwarzen Bartstreifen. Die Grundfarbe ist rosabraun, auf dem Rücken ist der Eichelhäher jedoch dunkler werdend gräulich rotbraun gefärbt. Besonders auffällig sind die Handdecken (Flügelseiten), welche eine blaue Färbung mit schwarzer Bänderung aufweisen. Direkt dahinter befindet sich auf den Flügeln und am Bürzel ein weißer Fleck, der vor allem beim Auffliegen ins Auge fällt. Der Schwanz ist schwarz bis dunkelbraun gefärbt. |
Größe |
32-35cm groß. |
Lebensweise |
Der Eichelhäher ist im Norden des Brutgebiets ein Teilzieher. Als Vorrat für den Winter werden Eicheln (Name!) und Nüsse vergraben oder unter Falllaub versteckt. Nicht alle der vergrabenen Wintervorräte werden wieder gefunden, somit trägt die Art zur Verbreitung der entsprechenden Baumarten bei. |
Gefährdung und Schutz |
Die Art ist noch relativ häufig anzutreffen. Wie alle Vögel ist der Eichelhäher durch die Vogelschutzrichtlinie (VSR) geschützt. Weiterhin genießt er Schutz durch das Bundesnaturschutzgesetz (BNATSchG, Anhang: b) und die Bundesartenschutzverordnung (BV, Anhang 6). |
Wissenswertes und Hinweise |
Der Eichelhäher ist nicht bei allen beliebt. So wird manchmal beobachtet, wie Eichelhäher andere Nester plündern. Das dürfte aber ökologisch gesehen kaum ins Gewicht fallen. Weiterhin hat der Eichelhäher schon so manchem Jäger den Jagderfolg geraubt. So werden durch seinen lauten rätschenden Warnruf auch andere Tiere rechtzeitig gewarnt. |
Literaturhinweise |
Handzak, J., Pospisil, P. und A., Rade, M. (1972): Vogeleier und Vogelnester. Prag (Arania). S. 154 |
Infos in Wikipedia |