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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Klaus Michalek ,  Stefanie Ebnicher

Picus viridis 

 

Gruenspecht

©  Herwig Winter / piclease

 

Gruenspecht

©  Stefan Ott / piclease

 

Gruenspecht Maennchen

©  Peter Schild / Piclease

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Klaus Michalek

Brut- und Jahresvogel im gesamten Verbreitungsgebiet. Sehr standorttreu, geringe Ausbreitungstendenz.

Randzonen von mittelalten und alten Laub- und Mischwäldern bzw. Auwälder; in ausgedehnten Wäldern nur, wenn große Lichtungen, Wiesen oder Kahlschläge vorhanden sind; überwiegend in reich gegliederten Kulturlandschaften mit hohem Anteil an offenen Flächen und Feldgehölzen; Hecken mit Überhältern (gern alte Eichen), Streuobstwiesen, Hofgehölze; im Siedlungsbereich in Parks, Alleen, Villenvierteln und auf Friedhöfen mit Altbaumbestand. Zur Nahrungssuche (vor allem Ameisen) auch auf Scherrasen, Industriebrachen, Deichen und Gleisanlagen.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Klaus Michalek

Überwiegend Feststellung von Rufreihen und Flugrufen; Verwendung einer Klangattrappe („Lachstrophe“) zur Überprüfung der Anwesenheit sinnvoll; Beobachtung von Männchen/Weibchen.
Termine: Anfang März bis Mitte März (Rufe); Ende März bis Anfang April (Rufe); Mitte April bis Ende April (Rufe, Höhlenbau); in höheren Lagen ggf. jeweils 1-2 Dekaden später.

Günstige Tageszeit: ab Sonnenaufgang bis Mittag; nicht bei Frost < -5°C, Windstärke >4 oder stärkeren Niederschlägen.

Auswertung: Brutverdacht:
- zweimalige Feststellung von Reviermarkierung im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon von Anfang März bis Ende April;
- einmalige Feststellung von Reviermarkierung und Beobachtung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Anfang März bis Ende April;
- einmalige Beobachtung eines Paares
- Höhlenbau

Brutnachweis: insbesondere
- fütternde Altvögel - Junge führende Altvögel im vorher festgestellten Revier

Beschreibung

Autor: Klaus Michalek

35-37cm. Olivgrüner Rücken, gelblichgrüner Bürzel. Scheitel rot, vordere Kopfseiten schwarz. Männchen rotschwarzer, Weibchen schwarzer Bartstreif.

Lautes „Lachen“ mit hart angeschlagenen Tönen kjüd-kjüd…; trommelt selten.

Gefährdung und Schutz

Autor: Klaus Michalek

Gefährdungsursachen:
Hauptursache ist der Rückgang der Ameisennahrung durch (1) Eutrophierung, (2) zu häufige oder ausbleibende Mahd der Wiesen, (3) massiven Biozideinsatz, vor allem im Obstbau, und (4) Verlust der Randstrukturen, (5) saurer Regen.
Lebensraumverlust durch Ausräumung der Landschaft mit Beseitigung von Streuobstanlagen sowie von Hecken und Feldgehölzen; Umwandlung von Laub- und Mischwaldbeständen in Nadelwälder, Zerstörung der Auwälder, Verlust von Heiden, Umwandlung von Mittel- in Hochwaldbetrieb, Rückgang der Offenbereiche im Wald (Aufforstungen); Verlust alter Obstbestände durch Überbauung, Stürme, Überalterung ohne Neupflanzung, Ersatz durch Niederstammobst, Monotonisierung der Gärten; starke Beeinträchtigung und Veränderung dörflicher Strukturen mit geringerem Nahrungsangebot, dabei insbesondere der Verlust der Halbtrockenrasen, Ruderalflächen, Magerstreifen, Brachen und extensiv genutzte Wiesen
Natürliche Ursachen: Kältewinter mit langen Schneedecken besonders bei Tieflandpopulationen gravierend.

Schutzmaßnahmen:
Maßnahmen zur Ansiedlung und dauerhaften Sicherung von Ameisenvölkern. Dazu: Erhaltung alter Baumbestände in reich strukturierter Kulturlandschaft auf großer Fläche; Reduktion der intensiven landwirtschaftlichen und forstlichen Nutzung; Ersetzen von Fichtenmonkulturen durch natürliche Mischwälder; Wiederherstellung und Erhaltung nahrungsreicher, extensiv genutzter Wiesen, Weiden, Streuobstflächen und Heidegebiete; Förderung der Erhaltung von Magerrasen und Ruderalflächen entlang von Randstrukturen. Reduktion der Wiesenmahd, der (Gülle-)Düngung sowie des Pestizideinsatzes; Rückführung der Eutrophierung.
Förderung des Streuobstanbaus und extensiv betriebener Nebenerwerbslandwirtschaft, Erhalt typischer Dorfstrukturen.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Klaus Michalek

Reagiert gut auf Klangattrappe; Methode ist jedoch zur Erfassung nicht notwendig, da im Allgemeinen gute Rufaktivität. Oft am Boden zur Nahrungssuche. Im zeitigen Frühjahr teilweise sehr große Rufreviere; grundsätzlich auf weiträumige Überflüge (Gefahr der Doppelzählung) achten. Im Sommer sind Familien bzw. flügge Jungspechte durch Ruffreudigkeit recht auffällig; sie streifen dann viel mehr umher, so dass eine Zuordnung zum Brutrevier nicht immer möglich ist. Bei Beobachtung Verwechslung mit Grauspecht ausschließen; Hybridisierung mit Grauspecht ist möglich.

Literaturhinweise

Autor: Klaus Michalek

Bauer, H.-G., E. Bezzel & W. Fiedler (2005): Kompendium der Vögel Mitteleuropas - Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz. Aula Verlag Wiebelsheim. 2. Auflage. 3 Bände.

Bibby, C. J., N. D. Burgess & D. A. Hill (1995): Methoden der Feldornithologie - Bestandserfassung in der Praxis. Herausgegeben von Dr. Eckhard Jedicke. Neumann Verlag Radebeul.

Dvorak, M., A. Ranner & H.-M. Berg (19): Atlas der Brutvögel Österreichs. Umweltbundesamt Wien.

Glutz von Blotzheim, U.N. & K.M. Bauer u.a. (Hrsg.) (1994): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 9. Wiesbaden (Aula).

Südbeck, P., H. Andretzke, S. Fischer, K. Gedeon, T., Schikore, K. Schröder & Ch. Sudfeldt (Hrsg.) (2005): Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands im Auftrag der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten und des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten e. V. (DDA) mit Unterstützung des Deutschen Rates für Vogelschutz e. V. und des Bundesamtes für Naturschutz.

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Grünspecht

fra

Pic vert