Autoren dieses Artsteckbriefes: Klaus Michalek , Stefanie Ebnicher
Picoides tridactylus
| ||
Verbreitung und Lebensraum |
Brut- und Standvogel im Nadelwaldgürtel Nordost- und Mitteleuropas bis zur waldgrenze. Unterart tridactylus Brutvogel in Nordostpolen. Unterart alpinus Jahresvogel in Alpen und waldreichen höheren Mittelgebirgslagen Mitteleuropas wie Bayerischer Wald, Erzgebirge und Schwarzwald (auch Karpaten Polens).
|
Hilfe zur Bestimmung |
Überwiegend Kartierung trommelnder und rufender Vögel; Beobachtung von Männchen und Weibchen gemeinsam, Verhalten und Richtungsbewegungen für Zuordnung zu Revieren wichtig; Einsatz von Klangattrappen zur Überprüfung von Vorkommen sinnvoll; es genügt kurzes Vorspiel (2-3 Trommelwirbel) mit langen Pausen (3-4 Min.) in Abständen von ca. 500m, sofortiger Abbruch bei Reaktion; zusätzlich Höhlenkartierung über bettelnde Junge. |
Beschreibung |
23-25cm. Schwarzweißer Specht ohne Rot. Im Gesicht mit Schwarz, weiße Fleckung bzw. weißer Streifen auf dem Rücken. Männchen mit gelblicher Kopfkappe. Auf der Unterseite quergebänderte Flanken.
|
Lebensweise |
ausgesprochener Standvogel, Teilzug wohl nur selten bei nordischen Populationen; Reviermarkierung durch Trommeln von Männchen und Weibchen selten ab Mitte Jänner, im Schwarzwald Höhepunkt der Balz am Mitte/Ende März, in Alpen eher ab Anfang/Mitte April bis Mitte Mai; Legebeginn ab Anfang/Mitte Mai; Ausfliegen der Jungen ab Ende Juni (bis Ende Juli). |
Gefährdung und Schutz |
Gefährdungsursachen: |
Wissenswertes und Hinweise |
Da Männchen und Weibchen trommeln, können auf diese Weise benachbart festgestellte Vögel ohne optische Kontrolle nicht als zwei Reviere interpretiert werden. Trommelwirbel länger und langsamer als bei Buntspecht, am Schluss leicht beschleunigt, kürzer als bei Weißrückenspecht. Jedes Jahr Bau bzw. Ausbau einer neuen Bruthöhle, Bauaktivität jedoch an mehreren Höhlen im Revier. Verhalten wenig scheu, aufgrund ihrer versteckten und unauffälligen Lebensweise im Nadelwald wird Art oft nicht entdeckt; dies führt leicht zur Fehleinschätzung des Bestandes. Daher sind Brutnachweise über laut bettelnde Jungvögel und Fütterungen ab Anfang Juni eine wichtige Zusatzinformation zur Abgrenzung von kartierten Revieren. Bei Klangattrappeneinsatz auf Nachzieheffekt achten, bereits kartierte Vögel können der Klangattrappe folgen (Doppelzählung). Ringelt vor allem im Frühsommer Bäume zur Gewinnung von Baumsaft, sogenannte Ringelbäume sind daher Hinweis auf Vorkommen; Ringelspuren können aber auch vom Buntspecht stammen. |
Literaturhinweise |
Bauer, H.-G., E. Bezzel & W. Fiedler (2005): Kompendium der Vögel Mitteleuropas - Alles
über Biologie, Gefährdung und Schutz. Aula Verlag Wiebelsheim. 2. Auflage. 3 Bände. |
Infos in Wikipedia |