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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Christine Puehringer ,  Gernot Neuwirth ,  Stefanie Ebnicher ,  Magdalena Meikl

Delichon urbica 

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Mehlschwalben

©  Josef Fally

 

Mehlschwalben

©  Josef Limberger

 

Mehlschwalbe (Delichon urbica) Grundlsee Stmk. 28.6.2008

Mehlschwalbe

©  Josef Limberger 4722 Peuerbach

2008

 

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Mehlschwalbe

©  Josef Limberger

 

Mehlschwalbe

©  Johannes Gepp

 

Schutzprojekte des Naturschutzbundes

Autor: Gernot Neuwirth

Seit 1999 arbeitet der NATURSCHUTZBUND Burgenland für den Schutz der Mehlschwalben durch den Bau von künstlichen Nestern aus Sand, Wasser, Zement, Liapor-Blähtonkügelchen und Sägespänen.
Der NATURSCHUTZBUND Niederösterreich hat zum Schutz der Mehl- und Rauchschwalben die Aktion „Nisthilfen“ ins Leben gerufen. Kunstnester können an Hauswänden befestigt werden und bieten den Tieren ein neues Heim.
Auch die önj Haslach beobachtet seit 1980 die Entwicklung des Schwalbenbestandes in der Region genau. Jährliche Zählungen und Aufzeichnungen über bebrütete Nester belegen die Wirkung von künstlichen Nisthilfen und Schwalbentümpeln.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Christine Puehringer

Die Mehlschwalbe (Delichon urbica) ist eine der häufigsten Brutvogelarten Europas und von Nordwestafrika und Westeuropa bis nach Nordchina und Sibirien, in den Himalaya und die Mongolei verbreitet. Die europäischen Mehlschwalben überwintern in Afrika südlich der Sahara bis zur Kapprovinz.
Ursprünglich brüteten Mehlschwalben an steilen Felsen der Gebirge und an Klippen an der Küste, heute dagegen in Kolonien in offener Landschaft, vorwiegend im Siedlungsbereich. Geeignete Standorte für Nester bilden senkrechte, vegetationsfreie Wände mit ausreichender Überdachung und freiem Anflug. Der Großteil der Nester befindet sich daher an der Außenseite von Gebäuden, meist an der Dachunterkante, unter Balkonen oder anderen Mauervorsprüngen.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Christine Puehringer

Am Gegensatz zwischen schwarzer Oberseite und kontrastreich abgesetztem kreideweißen Bürzel lässt sich die Mehlschwalbe unschwer klassifizieren.

Ähnliche Arten

Autor: Christine Puehringer

Bei flüchtigem Blick kann sie für eine Rauchschwalbe gehalten werden. Deren Physiognomie ist jedoch wenig gedrungen und der Schwanz ist stärker gegabelt. Mehlschwalben fehlen außerdem die für Rauschwalben typischen Schwanzspieße.

Beschreibung

Autor: Gernot Neuwirth

Der Körper der Mehlschwalbe ist schlank und stromlinienförmig mit langen, schmalen Flügel. Sie besitzt ein auffälliges, mehlweißes Bürzelfeld (=Schwanzwurzel), ihr Rücken dagegen ist blau-, ihre Flügel sind braunschwarz. Die kurzen Beine und Füße wiederum sind weiß befiedert. Der Schwanz ist gegabelt, doch ohne Schwanzspieße. Jungen Mehlschwalben fehlt noch der metallische Glanz im Gefieder und sie sind insgesamt grauer gefärbt. Der Ruf ist "tsrr" oder bei Alarm schrill "sier", der Gesang ist ein leises, schwatzendes Zwitschern oder Leiern, nicht so abwechslungsreich wie das der Rauchschwalbe.

Größe

Autor: Gernot Neuwirth

Die kleine, gedrungene Schwalbe hat eine Länge von knapp 13 cm.

Lebensweise

Autor: Christine Puehringer

Ab Ende März kehrt diese Schwalbenart aus ihrem afrikanischen Winterquartier zurück, wohin sie uns dann wieder ab Mitte September verlässt. An nahe gelegenen Gewässern suchen sie Nahrung und Nistmaterial. Die Nester sind aus Lehmkügelchen zusammengesetzt. Gebrütet wird zweimal jährlich. Es werden je drei bis fünf reinweiße Eier gelegt, welche beide Eltern 12 bis 15 Tage ausbrüten. Die Nahrung besteht aus kleinen Fluginsekten, die in fliegender Jagd im offenen Gelände und oft in großer Höhe erbeutet werden. Die Jungen bekommen vor allem Blattläuse, Mücken, Fliegen und Eintagsfliegen.
Die Mehlschwalbe fliegt nicht so pfeilschnell und wendig wie die Rauchschwalbe, eher flatternd mit oft langer Gleitphase.

Gefährdung und Schutz

Autor: Christine Puehringer

Die Mehlschwalbe ist innerhalb der Roten Listen auf der Vorwarnliste vermerkt. In Österreich ist sie ein sehr häufig anzutreffender Brutvogel, doch sind die Bestandszahlen stark im Abnehmen begriffen. Die Ursachen hiefür sind der Mangel Nistmaterial durch Bodenversiegelung und, allgemein, die Intensivierung der Landwirtschaft. Als Gegenmaßnahmen empfehlen sich die Bewahrung und Wiederherstellung naturnaher Strukturen in Ortschaften, vor allem unversiegelter Flächen, und die Erhaltung von Gewässern.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Christine Puehringer

Während einer Schlechtwetterperiode, wenn das Nahrungsangebot knapp wird, kann dieser Vogel seine Körpertemperatur sehr tief absenken, in eine Art Starre verfallen und damit 70 Prozent der Stoffwechselenergie einsparen.

Literaturhinweise

Autor: Christine Puehringer

HAYMAN P., HUME R.: Die Vögel Europas, Stuttgart, 2004
SINGER D.: Welcher Vogel ist das?, Stuttgart, 2002
SVENSSON et. al., Der neue Kosmos Vogelführer, Stuttgart, 1999
ZULKA P. et. a.: Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs, Teil 1, Hrg. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien, 2005.

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Mehlschwalbe