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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Stefanie Ebnicher

Circus cyaneus 

 

Kornweihe Weibchen

©  Mario Mueller / piclease

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Stefanie Ebnicher

Das Verbreitungsgebiet der Kornweihe liegt im mittleren und nördlichen Eurasien vom Atlantik bis Pazifik. Jedoch ist sie aufgrund der Zerstörung ihrer Lebensräume in Mitteleuropa selten geworden. Der gesamte Bestand wird in Mitteleuropa auf nur noch ca. 270 Brutpaare geschätzt. Die meisten davon sind in den Niederlanden zu finden.
Nahe verwandte Formen sind in Nord- und Südamerika heimisch.

Die Kornweihe benötigt als Jagd- und Brutgebiet offene Flächen, weswegen sie vor allem Heideflächen, Mooren, Verlandungszonen und Feuchtwiesen, aber auch Dünen, Aufforstungsgebiete und Waldlichtungen besiedelt. Im Winter sucht sie meist Streuwiesen, Schilfbestände und an Standorte mit höherer Vegetation als Schlafplatz auf.

Charakteristische Merkmale

Autor: Stefanie Ebnicher

- schlanker Greifvogel mit langem Schwanz und langen Flügeln
- 4. bis 10. Handschwingen mit schwarzen Spitzen (Männchen)
- reinweiße Oberschwanzdecken, Armflügeln ohne schwarzem Band (alte Männchen)

Ähnliche Arten

Autor: Stefanie Ebnicher

Ausgewachsene Kornweihen-Männchen können mit alten Steppenweihen-Männchen verwechselt werden. Sie können anhand der Handschwingen unterschieden werden, die schwarzgefärbte Spitzen zeigen. Beim Kornweihen-Männchen zeigen die 4. bis 10. Handschwinge eine schwarze Spitze, beim Steppenweihen-Männchen hingegen nur die 6. bis 9. Des Weiteren ist die 6. Handschwinge beim Steppenweihen-Männchen deutlich kürzer als die 9. Die Handschwingen des Kornweihen-Männchen sind gleich lang.

Ebenso sind alte Wiesenweihen-Männchen den Kornweihen-Männchen ähnlich, jedoch hat das Kornweihen-Männchen reinweiße Oberschwanzdecken und kein schwarzes Band auf den Armflügeln.

Die Weiblichen Tiere dieser drei Arten sind sich dagegen so ähnlich, dass sie nur sehr schwer voneinander unterschieden werden können. Im Winterhalbjahr kann allerdings davon ausgegangen werden, dass es sich in Mitteleuropa um Kornweihen handelt, da sich die Wiesenweihen im Oktober auf den Weg nach Afrika machen und erst im April wieder zurück nach Europa kommen. Die Steppenweihe ist sowieso nur selten in Europa anzutreffen, da ihr Hauptverbreitungsgebiet in den Steppengebieten im Süden Russlands, sowie im NW Chinas, SO Rumäniens und NO Bulgariens liegt.

Beschreibung

Autor: Stefanie Ebnicher

Die Kornweihe ist ein sehr schlanker Greifvogel mit langem Schwanz und langen Flügeln.
Ausgewachsene Männchen unterscheiden sich von den Weibchen durch die schwarzen Flügelspitzen, der weißen Unterseite, dem dunklen Flügelhinterrand und der blaugrauen Kopf-Brust-Partie. Die Oberseite ist blaugrau gefärbt mit weißen Oberschwanzdecken.
Die Weibchen hingegen besitzen eine braune Oberseite, weiße Oberschwanzdecken und eine gelblich-weiße, deutlich braun gestrichelte Unterseite. Die Armflügel zeigen einen gelben Bereich, der unterschiedlich groß sein kann.
Jungtiere können anhand der rötlich-gelben, nicht so kontrastreich gestrichelten Unterseite von den Adulten unterschieden werden. Des Weiteren ist das Flügelfeld eher rostfarben als gelb gefärbt und die großen Oberflügeldecken haben helle Spitzen.
Die Kornweihe besitzt einen schwarzen Schnabel und gelbe Füße mit schwarzen Krallen.

Größe

Autor: Stefanie Ebnicher

Die Kornweihe ist ein 43 bis 51 cm großer Greifvogel mit einer Flügelspannweite von 105 bis 125 cm. Weibchen haben durchschnittlich ein Gewicht von 510 g, Männchen wiegen ca. 350 g.

Lebensweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Kornweihen aus Nord- und Nordosteuropa ziehen Ende August nach West-, Mittel- und Südeuropa, wo sie den Winter verbringen und bis Februar/März/April bleiben. Die in Westeuropa vorkommenden Kornweihen sind Standvögel.

Kornweihen werden meist mit einem Jahr geschlechtsreif. Die Männchen versuchen ab Anfang April durch auffällige Schauflüge den Weibchen zu imponieren. In der Regel führen Kornweihen monogame Saisonehen, allerdings kann es auch vorkommen, dass ein Männchen mit zwei bis drei Weibchen verpaart ist. Bei hohen Besiedlungsdichten kann dies regelmäßig vorkommen.
Nachdem das Weibchen einen Horst am Boden in guter Deckung gebaut hat, legt es im Mai 4 bis 6 mattweiße Eier und übernimmt allein das Bebrüten der Eier. Es wird in dieser Zeit vom Männchen mit Nahrung versorgt. Nach ca. 31 Tagen schlüpfen die Jungen und werden von der Mutter 3 weitere Wochen beschützt und gefüttert. Danach geht das Weibchen wieder selbst auf die Jagd. Nach 4 bis 5 Wochen fliegen die Jungen aus, werden aber weitere 2 bis 3 Wochen von den Eltern mitversorgt.

Die Kornweihe ist tagaktiv und sucht im niedrigen Gleitflug systematisch das Gelände ab. Sehr häufig nutzt sie den Überraschungsangriff und greift ihre Beute sehr wendig und schnell an. Die bevorzugten Beutetiere sind Feldmäuse, aber auch Jungvögel und vor allem im Winter Wühlmäuse.

Literaturhinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Bezzel E. (1985): Kompendium der Vögel Mitteleuropas; AULA- Verlag GmbH, Wiesbaden.
Mebs T. (2002): Greifvögel Europas, 3. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart.
Svensson L., Grant P., Mullarney K. & D. Zitterström (1999) : Der neue Kosmos Vogelführer ; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart.

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Kornweihe

fra

Busard Saint-Martin