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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Daniela Friesacher ,  Stefanie Ebnicher

Lanius excubitor 

 

Raubwuerger

©  Erich Thielscher / piclease

 

Raubwuerger

©  Stefan Kostyra / piclese

 

Raubwuerger

©  Erich Thielscher / piclease

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Daniela Friesacher

Der Raubwürger besiedelt in zahlreichen Unterarten große Teile Nordamerikas, Eurasiens und Nordafrikas. In Europa brütet die Art in Frankreich, Deutschland, in geringer Zahl in den Beneluxstaaten, Dänemark, Litauen und Lettland sowie in wenigen Brutpaaren in Österreich. Die Bestandszahlen sind stark rückläufig. In Österreich besiedelt er nur mehr Gebiete im Wald- und Weinviertel. Außerhalb des Mühl- und Waldviertels treten in Österreich keine zweifelsfreien Brutnachweise auf.

Offene Gelände mit Baumgruppen und Gebüschen werden bevorzugt, trockene halboffene Gebiete mit niedrigem Bodenbewuchs werden auch gerne angenommen. Der Raubwürger wird auch in Obstgärten und baumbestandenen stillen Landstraßen gesichtet. Zu intensiv landwirtschaftlich genutzte Gebiete, geschlossene Waldflächen, enge Täler, sowie Landschaften mit zu geringem Bestand an Bäumen, Hecken und Büschen sind als Bruthabitat nicht geeignet.

Beschreibung

Autor: Daniela Friesacher

Raubwürger sind kräftige Singvögel mit langem Schwanz. Die Färbung wird von schwarz-weiß-grau dominiert, wobei die Stirn gräulich-weiß ist und sich um das Auge eine schwarze Binde zeiht. Im Flügel befinden sich 1-2 weiße Spiegelflecken. Der Rücken ist grau, die Bauchseite meist heller bis weiß und die Flügel- und Schwanzpartien schwarz mit weißer Zeichnung. Die Geschlechter unterscheiden sich in der Größe und in ihrer Färbung nur unwesentlich, wobei die Weibchen meist geringfügig weniger kontrastreich gezeichnet sind. Häufig ist bei ihnen eine leichte Sperberung im Brust-, Flanken- und Nackenbereich erkennbar.

Größe

Autor: Daniela Friesacher

Die Körperlänge beträgt um die 24 cm.

Lebensweise

Autor: Daniela Friesacher

Der Raubwürger ist ein Standvogel, der ganzjährig im Umkreis der Brutplätze verbleibt. Nördliche Populationen ziehen aber nach Süden, wobei sie auch über Österreich ziehen und dort halt machen. So kann man sie auch in Österreich als Wintergast begrüßen. Man kann ihn auf erhöhten Aussichtswarten sitzen sehen, denn aufgrund seines Farbspieles, des langen Schwanzes und der Größe fällt er schnell auf. Die Reviergröße ist vom Nahrungsangebot abhängig. Brut- und Winterhabitat des Raubwürgers sind nicht identisch. Nach der Brutzeit verlassen auch die Standvögel ihre Brutreviere und siedeln kleinräumig in offenere, stärker durch Strauch- als durch Baumstrukturen geprägte Landschaften in der Nähe der Brutreviere um.

Seine Hauptnahrung sind kleine Vögel, Kleinsäuger, Käfer, Schmetterlinge und Insekten. Das Beutetier wird durch kräftige Schnabelhiebe oder durch einen Nackenbiss getötet und häufig auf Dornen aufgespießt oder in einer Astgabel eingeklemmt, was sowohl der Aufbewahrung und Vorratshaltung dienen kann. Eine reichhaltige Auswahl an aufgespießten Beutetieren könnte auch bei der Partnerwahl eine Rolle spielen. Im Experiment konnte nachgewiesen werden, dass Raubwürger, deren Spießplätze geleert wurden, bei der Partnersuche erfolglos blieben.

Das Nest wird meist sehr hoch in Bäumen gebaut und wird häufig von höheren Bäumen überragt, von denen aus das Männchen das Nest bewachen kann. Sonnenexponierte Lagen auf Hügelkuppen oder kleinen Erhebungen zeichnen viele Neststandorte aus. Die Vögel führen eine monogame Saisonehe. Mitte April bis Mai legt das Weibchen 5-6 Eier, die über zwei Wochen bebrütet werden. Die Jungen sind durchschnittlich nach 18 Tagen flügge, werden aber noch die nächsten vier Wochen von den Eltern betreut. Nach und nach verlassen die Jungen das Brutrevier und die Gemeinschaft der Eltern wird aufgelöst. Die Geschlechtsreife der Tiere tritt schon im ersten Jahr ein, viele der Jungvögel brüten aber erst im zweiten Jahr.

Gefährdung und Schutz

Autor: Daniela Friesacher

Die Bestandsentwicklung dieser Art ist uneinheitlicher und komplexer als die anderer Würgerarten. Bestandsrückgängen in West- und Zentraleuropa stehen stabile Vorkommen oder sogar Zunahmen in Nord- und Nordosteuropa gegenüber. Für die Bestandseinbußen werden sowohl Klimaveränderungen und auf Pestizideintrag zurückzuführender Mangel an Beutetieren sowie Habitatverluste verantwortlich gemacht.

Literaturhinweise

Autor: Daniela Friesacher

BRODER & AUBRECHT2003: Atlas der Brutvögel Oberösterreichs. Hrsg. Biologiezentrum der OÖ. Landesmuseen, Linz.
DELIN, SVENSSON (1998): Der große KOSMOS-Naturführer Vögel. Stuttgart, Kosmos.
HÖPFLINGER, SCHLIEFSTEINER (1995): Naturführer Österreichs Flora und Fauna. Styria, Graz.
MAKATSCH, W. (1969): Wir bestimmen die Vögel Europas. JNN , Melsungen-Basel-Wien.
SACKL & SAMWALD (1997): Atlas der Brutvögel der Steiermark. Hrsg. Birdlife Österreich – Landesgruppe Steiermark & Steiermärkisches Landesmuseum Joanneum-Zoologie, Graz.

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Raubwürger

fra

Pie-grièche grise