Autoren dieses Artsteckbriefes: Josef Limberger , Stefanie Ebnicher
Vanellus vanellus
Kurzinfo |
Der Kiebitz ist ein Charaktervogel der Wiesen- und Weidelandschaft der Niederungen in Europa und Asien vor. Kam er früher vor allem in Feuchtwiesen vor, so kann er aber auch ganz gut in Wiesen und Weiden überleben. Nun droht der Wiesenbrüter aus der Kulturlandschaft verschwinden. Wenn die Küken nicht im ersten Silageschnitt enden, dann verhungern sie im emporschießenden insektenfreien Einheitsgras. |
Verbreitung und Lebensraum |
Der Kiebitz ist ein Brutvogel des gemäßigten Zonen. Er ist weit verbreitet in Europa und Asien. Von Großbritannien über die Färöer Inseln bis nach Ostsibirien. Die Nordgrenze seiner Verbreitung reicht von der 70° nördlichen Breite bis zur 60° nördlichen Breite im Ural und nach Westsibirien. In Ostsibirien reicht seine Verbreitung bis zum Baikalsee. |
Hilfe zur Bestimmung |
Seine Oberseite, sowie die Flügel sind schwarzgrün schillernd. Seine Unterseite ist weiß. Er besitzt ein schwarzes Brustband, das sich über Kehle und Kinn fortsetzt. Seine Wangen sind weiß, sein Scheitel schwarz. Der Kiebitz besitzt eine auffallend lange Federhaube am Kopf welche beim Männchen um einiges länger ist als beim Weibchen (wichtigstes Unterscheidungsmerkmal der Geschlechter). Im Flug erscheint er auffallend schwarzweiß, die Flügel wirken an den Enden rund. Sein Schnabel ist ebenfalls schwarz. Schwanz weiß mit breiter, schwarzer Endbinde. Typisch sind auch seine Rufe, die ein wenig danach klingen wie wenn man im Radio einen Sender sucht: "Tiuiii - Tiuiii". |
Ähnliche Arten |
Es gibt weltweit 24 verschiedene Kiebitzarten. Bei uns tritt allerdings nur Vanellus vanellus auf. Von Ostgriechenland (Evros und Nestosdelta) bis über die Türkei kann man den Spornkiebitz (Hoplopterus spinosus) antreffen. Er gehört zu den seltensten Vögeln Europas. |
Größe |
Der Kiebitz besitzt eine Länge von ca. 28 bis 31 cm. Er ist damit etwa taubengroß. |
Lebensweise |
Heute lebt der Kiebitz vor allem in Kulturland, hier bevorzugt er frisch gepflügte Felder, Brachen und feuchte Wiesen. Er braucht für seine Brut weites offenes Gelände. Dies täuschen im Frühjahr Ackerflächen vor. Jedoch wächst ihm dann die Vegetation bald über den Kopf. In Küstengebieten brütet er häufig in Salzwiesen. Am Zug und im Winter ist er auch an See- und Flussufern anzutreffen. Bei Kälteeinbrüchen weicht er in oft großen Trupps auf Wat- und Schlammflächen aus. |
Gefährdung und Schutz |
Der Kiebitz ist bei uns stark im Rückgang begriffen. Hauptverursacher ist hier die Zerstörung seiner natürlichen Lebensräume, Trockenlegung von Feuchtwiesen und die Intensivierung der Landwirtschaft. Rote Listen Österreichs: NT (potenziell gefährdet). Durch das Naturschutzgesetz ist der Kiebitz bei uns ganzjährig geschützt. In den Europäischen Roten Listen wird der Kiebitz neuerdings aufgrund starker Rückgänge in den meisten Ländern als gefährdeter eingestuft als zuvor (jetzt SPEC 2). |
Literaturhinweise |
Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Singvögel Aula Verlag Wiesbaden. |
Infos in Wikipedia |