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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Iris Rauter ,  Daniela Friesacher ,  Magdalena Meikl

Tetrao tetrix 

 

Birkhuhn

Birkhuhn

©  Georg Pauluhn

 

Birkhuhn

Birkhuhn

©  Georg Pauluhn

 

Birkhahn

©  Georg Pauluhn / piclease

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Daniela Friesacher

Die Gesamtverbreitung schließt mit mehreren Unterarten Mittel- und Nordeuropa und Mittelasien ein. Das Birkwild war früher sehr häufig in allen Höhen verbreitet, heute ist es in Mitteleuropa nur noch in Restbeständen vorhanden. Bei uns ist es Standwild, wobei aber dauernde Beunruhigungen zum Auswandern führen.
In Österreich besiedelt das Birkhuhn den gesamten Teil der Ostalpen vom Bregenzer Wald bis zu den Niederösterreichischen Kalkalpen, bis zum südlichen Wechselvorland und zum Südabfall der Koralpe in der Steiermark. Der Bestand wird in Österreich auf ca. 14.000 Brutpaare geschätzt, in Europa schwanken die Zahlen zwischen 550.000 und 1.800.000.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Iris Rauter

Birkhühner sind mittelgroße Hühnervogel (Größe ungefähr wie bei Haushühnern), die eher in halboffenem, niedrig bewachsenen Geländen zu beobachten sind. Beim Wegflug verursachen diese Vögel ein mäßig lautes Geräusch. Im Frühjahr geben die Hähne kullernde und zischende Laute von sich. Unter den Schlafbäumen der Tiere sind häufig spezielle Blinddarmlosungen in Form einer dünnflüssigen schwarzen Masse zu finden, wodurch sich ein besiedeltes Gebiet erkennen lässt.

Charakteristische Merkmale

Autor: Iris Rauter

• ♂ dunkles (blau- schwarzes) Gefieder, leierförmiger Schwanz, im Frühjahr große rote Rosen über den Augen
• Unterflügel und Unterschwanz bei ♂ und ♀ mit viel weiß

Ähnliche Arten

Autor: Iris Rauter

Das Auerhuhn sieht dem Birkhuhn ähnlich, ist aber bedeutend größer – somit können diese beiden Arten relativ leicht auseinander gehalten werden.

Beschreibung

Autor: Iris Rauter

Das Birkhuhn gehört zu der Familie der Raufußhühner. Es ist von mittlerer Größe mit kleinem Kopf und Schnabel. Die Füße sind bis zu den Zehen befiedert. Hahn und Henne unterscheiden sich stark im Aussehen. Das männliche Tier ist größer als das Weibchen und großteils schwarz (Flügel schwarz-braun), sein Gefieder zeigt einen leichten blauen Glanz. Der etwa 15 cm lange Schwanz ist leierförmig. Die Flügel weisen einen breiten, weißen Flügelstreif auf und im Unterflügel ist viel weiß. Es Die Unterschwanzdecken sind weiß. Über den Augen hat der Hahn rote Hautlappen („Rosen“), die in der Balzzeit größer sind. Sein Hals schimmert in gutem Licht blau.
Das weibliche Tier ist unauffälliger im Aussehen. Das Gefieder ist grau-braun und schwarz quergebändert, unter der Kehle und der Brust zeigt sich manchmal eine leichte rötliche Tönung. Im Flug ist ein schmaler weißer Flügelstreif zu sehen. Im Unterflügel ist viel Weiß und der Unterschwanz ist weißlich.

Größe

Autor: Iris Rauter

Der Hahn erreicht eine Länge zwischen 49 und 58 cm, die Henne zwischen 40 und 45 cm.
Das Gewicht liegt zwischen 1000 – 1750 g.

Lebensweise

Autor: Iris Rauter

Ab Mitte März beginnt die Balzzeit bei den Birkhühnern. Die Hähne versammeln sich an traditionellen Balzplätzen zu einer Gemeinschaftsbalz. Die Lautäußerungen bestehen aus einem an- und abschwellendes Kullern und einem Zischen. Die Tiere umkreisen sich gegenseitig. Die Hennen erscheinen Ende April bis Anfang Mai an den Balzplätzen zur Paarung. Die Hähne bleiben bis Ende Juni an den Balzplätzen präsent.
Das Nest wird unter Zwergsträuchern oder Grasbüscheln in Form einer Mulde angelegt. Es werden 6 – 10 Eier gelegt und für 23 – 27 Tage bebrütet. Die Jungen sind nach 10 – 14 Tagen flugfähig. Die Hennen kümmern sich alleine um die Jungen.

Von den erwachsenen Birkhühnern werden hauptsächlich Beeren, Triebe und Knospen gefressen, der Nachwuchs benötigt Insekten um gut zu gedeihen. Mausernde adulte Tiere nehmen auch Insekten zu sich um den erhöhten Energiebedarf zu decken.

Gefährdung und Schutz

Autor: Daniela Friesacher

NATURA 2000-Schutzart, europaweit gefährdet
Sofortiger Handlungsbedarf, Rote Liste Österreichs

Häufige Gefährdungsursachen sind ungünstige Habitatveränderungen wie monotone Fichten-kulturen, Aufforstung von Waldwiesen, Erschließungen durch Forststrassen, Störung durch Freizeitnutzung, Jagd und die Auflassung von Almen. Häufige Störungen wie Massen-Freizeitsport und Zerstörung des Lebensraumes führten zum Auslöschen der Niederungspopulationen in Österreich, weil sie ungünstige Auswirkungen auf Balzgeschehen, Bruterfolg und Überlebensfähigkeit im Winter haben.
Schutzmaßnahmen sind Förderung eines naturnahen Waldbaus, Wiederaufnahme von Almbetrieben, Lenkung der Freizeitnutzung. Neben der Erhaltung des Lebensraumes müssen großflächig störungsarme Schutzzonen (Wildschutzgebiete) ausgewiesen werden. Langfristige Erfolgskontrollen sollen in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, um Bestandsentwicklung auf geeigneten Gebieten und die Bedeutung von anthropogenen Störungen, Jagd und Beutegreifern aufzeichnen zu können.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Daniela Friesacher

Als Auer- und Birkhühner noch häufiger waren und an denselben Stellen vorkamen, traten gelegentlich Hybriden zwischen den beiden Arten auf. Da die Auerhähne verstärkt geschossen wurden, mussten die Auerhennen mit den Birkhähnen vorlieb nehmen. Die daraus entstandenen männlichen „Rackelhühner“ zeigten geschrumpfte Auerhahnschwänze und Köpfe wie Birkhähne, an deren Balzplätze sie auch auftauchten. Rackelhähne galten aber als beschränkt fortpflanzungsfähig.

Literaturhinweise

Autor: Iris Rauter

K. RICHARZ, A. PUCHTA (2010): Vögel entdecken und erkennen; 2. Auflage; 2003, 2010 Eugen Ulmer KG, Stuttgart (Hohenheim)
L. SWENSSON, P.J. GRANT, K. MULLARNEY, D. ZETTERSTRÖM (1999): Kosmos Vogelführer: Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens; Franckh- Kosmos Verlags- GmbH & Co, Stuttgart
P. HAYMAN, R. HUME (2003): Die Kosmos Vogel Enzyklopädie; Franckh- Kosmos Verlags- GmbH & Co, Stuttgart

Infos in Wikipedia

Autor: Iris Rauter

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Birkhuhn

fra

Tétras lyre