Seite wird geladen ...

   

Art wählen

 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Stefanie Ebnicher ,  Gernot Neuwirth ,  Josef Limberger

Aquila chrysaetos 

 

Steinadler

©  Josef Limberger

 

Steinadler

©  Josef Limberger

 

Steinadler am Horst

©  Josef Limberger

2009

 

Kurzinfo

Autor: Gernot Neuwirth

Die dramatischen Bestandsrückgänge seit Ende des 19. Jahrhunderts konnte er überleben. Heute gelten die Bestände des Steinadlers als stabil. Trotzdem wird er als potentiell gefährdet eingestuft, da der König der Lüfte große Reviere braucht und sehr sensibel auf menschliche Eingriffe reagiert.
In Mitteleuropa ist das Vorkommen des Vogels mit einer Spannweite von etwa zwei Metern im wesentlichen auf die Alpen beschränkt.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Gernot Neuwirth

Der Steinadler ist in sechs verschiedenen Arten über große Teile Eurasiens und Nordamerikas verbreitet, kommt allerdings in vielen Teilen nur noch in den gebirgigen Rückzugsgebieten vor. In Mitteleuropa ist er im Wesentlichen auf die Alpen beschränkt.

Der Steinadler kommt auch im Karwendel vor. 21 Brutpaare leben hier, allein 14 auf Tiroler Seite. Der Alpenpark ist das älteste Schutzgebiet Tirols, 1928 verordnet, seit 1995 auch Europaschutzgebiet (Natura 2000) und seit 26. 1. 2010 mit dem Prädikat "Naturpark" ausgezeichnet – übrigens mit seinen 727 km2 der größte Österreichs. Mit einer der höchsten, im Alpenraum existierenden Adlerdichten hat man gute Chancen, diese imposanten Greife zu Gesicht zu bekommen.

In den meisten Teilen Europas lebt der Steinadler vorwiegend in den Gebirgen. Sein Horst errichtet er in steilen, unzugänglichen Felswänden. Gelegentlich brütet er auch auf Bäumen. Seine Jagdreviere befinden sich meist auf den freien Flächen oberhalb der Baumgrenze. In Skandinavien bewohnt er hingegen große Waldgebiete. Hier jagt er auch oft über Mooren.

Ähnliche Arten

Autor: Gernot Neuwirth

Auf seine Art ist der Steinadler in unseren Alpen einzigartig und unverwechselbar. Laien können ihn am ehesten mit dem Mäusebussard verwechseln, dem er im Flugbild etwas ähnelt. Allerdings ist er wesentlich größer, die Flügel wirken länger und schmäler, auch der Schwanz ist länger.

Beschreibung

Autor: Josef Limberger

Der Steinadler hat eine Flügelspannweite von etwa 2 Metern und wirkt viel größer als der Mäusebussard, dem er auf den ersten Blick im Flugbild etwas ähnelt. Das Flugbild des Steinadlers ist auch etwas anders proportioniert: Die Flügel wirken länger und schmäler, der Schwanz ist länger. Auffallend ist die deutliche „Fingerung" beim Flug, das heißt, die äußeren Handfedern sind wie Finger abgespreizt. Beim Kreisflug in den Aufwinden wirken die Flügel leicht nach oben gerichtet. Die Farbe des Gefieders bei Altvögeln ist einheitlich dunkelbraun, Nacken und Scheitel wirken eher goldgelb. Jungvögel haben auf der Flügelunter- und -oberseite ein deutliches weißes Feld an der Basis der inneren Handschwingen. Die Vögel sind erst ab dem 5. bis 6. Lebensjahr ausgefärbt.

Größe

Autor: Stefanie Ebnicher

Länge: 79 bis 95 cm, wobei die Männchen meist etwas kleiner sind als die Weibchen
Flügelspannweite: 190 bis 230 cm
Gewicht: 2,9 bis 6,6 kg, wobei das Weibchen schwerer ist als das Männchen

Lebensweise

Autor: Gernot Neuwirth

Der Menüplan des Steinadlers ist saisonal verschieden: In den Alpen und während den Sommermonaten ist das Murmeltier die Hauptbeute. Er erbeutet aber auch Rehkitze und junge Gämsen, Schneehasen, sowie Raufußhühner. Im Winter harrt er im Gebirge aus. Um diese Zeit gehört vor allem Fallwild zu seiner Nahrungsgrundlage.

Erst im Alter von 5 Jahren ist der Steinadler geschlechtsreif. Hat sich ein Paar zusammengefunden, bleibt es zeitlebens beisammen und hält sich das ganze Jahr über im Revier auf. Die Balz beginnt bereits im Januar. Dann führen die Adler sehr imposante Flugspiele über dem Revier auf. Im März legt das Weibchen meist zwei Eier, selten nur eines oder auch drei, und bebrütet das Gelege 43 - 45 Tage. Hauptsächlich brütet das Weibchen, wird aber zwischenzeitlich auch vom Männchen abgelöst. Das Bebrüten beginnt mit der Ablage des ersten Eies. So schlüpfen die Jungen auch im Abstand von einigen Tagen, sind daher auch verschieden groß. Das schwächste geht meistens zugrunde, da es von den älteren beim Füttern verdrängt wird. Es dient sozusagen als "Reserve", wenn einer der älteren Jungvögel stirbt. Nach 75 bis 80 Tagen verlassen die flüggen Jungvögel den Horst.

Bei den ausgeflogenen Jungvögeln kommt es im ersten Jahr zu einer Ausfallsrate von bis zu 70 %. Die Altvögel bleiben im Revier, die Jungvögel streichen auf der Suche nach eigenen Revieren weit umher und überwinden dabei beachtliche Entfernungen.

Gefährdung und Schutz

Autor: Josef Limberger

Der Steinadler scheint in der Vogelschutzrichtlinie unter Anhang 1, SPEC. 3 auf und gilt europaweit als selten. In der Roten Liste Österreichs wird er unter A4 geführt. Er gehört bei uns zum jagdbaren Wild, ist aber ganzjährig geschützt. Eine Überstellung ins Naturschutzgesetz wäre sinnvoll.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Der Steinadler greift seine Beute aus dem Hinterhalt an. Er spürt sie meist im tiefen Suchflug entlang von Felswänden auf. Sehr häufig erspäht er auch aus beeindruckender Höhe seine Beute am Boden (wie zum Beispiel brütende Eiderenten), die er dann im Sturzflug ergreift.

Auch Schildkröten zählen zur Nahrung des Steinadlers. Um den Panzer zu knacken, lässt der Adler die Schildkröte aus der Höhe auf einen harten Untergrund fallen, wodurch der Panzer zerbricht.

Literaturhinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Gènsbol, B. & W., Thiede (1997): Greifvögel; 3., überarbeitete und erweiterte Auflage; BLV Verlagsgesellschaft mbH, München;

Hayman, P. & R., Hume (2004): Die Vögel Europas; Franckh- Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, Stuttgart.

Heintzenberg, F.(2007): Greifvögel und Eulen; Franckh- Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, Stuttgart.

 

Autor: Josef Limberger

Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Singvögel – Aula Verlag Wiesbaden.
Atlas der Brutvögel Oberösterreichs Hrsg. Biologiezentrum der Oö. Landesmuseen.
Atlas der Brutvögel Österreichs – Bundesministerium f. Umwelt, Jugend u. Familie Die Kosmos Vogelenzyklopädie – Kosmos Verlag
Handbuch der Vogelbestimmung, Europa und Westpaläarktis – Verl. Eugen Ulmer Linzer Brutvogelatlas – Naturkundliche Station Linz.
Greifvögel Europas – Kosmos Verlag

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

Mehr…

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Steinadler

fra

Aigle royal