Autoren dieses Artsteckbriefes: Christine Puehringer , Gernot Neuwirth , Stefanie Ebnicher , Iris Göde
Ardea cinerea
Kurzinfo |
Graureiher sind sehr anpassungsfähig. Sie brauchen nur fischreiche Gewässer und ein Mindestmaß an Duldung durch den Menschen. |
Verbreitung und Lebensraum |
Der Graureiher ist in den milderen Regionen Europas und Asiens zu finden, außerdem im gesamten südlichen Afrika mit Ausnahme der südlichen Küsten Namib. In überwiegend eisfreien Regionen ist er ein Standvogel, in den anderen Gebieten zieht er im Winter weiter südlich. In Österreich ist er überwiegend ein Standvogel. In strengen Wintern, bei denen viele freie Wasserflächen einfrieren, sind die Verluste der Population sehr hoch. |
Ähnliche Arten |
Nicht zu verwechseln ist der Graureiher mit dem Purpurreiher (Ardea purpurea). Dieser ist ein wenig kleiner und zeigt eine überwiegend rotbraune Färbung. Fliegend ähnelt er dem Graureiher, unterscheidet sich jedoch neben der Färbung und durch seine wesentlich längeren (im Flug gespreizten) Zehen. |
Beschreibung |
Der Graureiher ist etwa storchengroß und hat einen gelb-orangen kräftigen, spitzen Schnabel. Männchen und Weibchen sehen gleich aus. Das Gefieder auf Stirn und Oberkopf ist weiß, am Halse grauweiß und auf dem Rücken aschgrau mit weißen Bändern. Er hat schwarze Augenstreifen sowie drei lange schwarze Schopffedern, die einen Federbusch bilden, eine dreifache schwarze Fleckenreihe am Vorderhals sowie schwarze Schwingen. Er fliegt mit langsamen Flügelschlägen und bis auf die Schultern zurückgezogenem Kopf, mit s-förmig gekrümmtem Hals. Während des Fluges ist regelmäßig ein lautes, raues "chräik" zu hören. Im Sommer ist das Gefieder glänzend, im Winter etwas matter. |
Größe |
Länge: 90-95 cm, |
Lebensweise |
Schleichend steigt er mit gesenktem Kopf und gekrümmtem Hals langbeinig durch das seichte Wasser. Er sticht blitzschnell nach kleineren Fischen, Fröschen, Molchen, Schlangen und Wasserinsekten. Er frisst auch Wasserratten. Auf Wiesen wartet er stocksteif stehend auf Feldmäuse und lässt gelegentlich auch Eier und Jungvögel mitgehen. Zur Fischjagd kann er auf dem Wasser landen, 1-3 Sekunden schwimmen und fliegt dann wieder auf. |
Gefährdung und Schutz |
Der Graureiher verzeichnet lt. Neuauflage der Roten Liste (Zulka et. Al. 2005) durch zunehmende legale und illegale Verfolgung Rückgänge und Arealschwund, daher droht ihm Gefährdung. |
Wissenswertes und Hinweise |
Damit sich keine Gräten oder Schuppen querstellen, versucht der Reiher Fische mit dem Kopf voran zu fressen, oft lebt sein Beutetier dabei noch. Bei Fischern und Teichbesitzern ist der Graureiher nicht sonderlich beliebt sondern wird von diesen verfolgt und bejagt. |
Literaturhinweise |
BERG, H.M. mit Beiträgen von A. RANNER (1997): Rote Listen ausgewählter Tiergruppen Niederösterreichs / Vögel (Aves) Herausg. vom Amt der NÖ Landesregierung/Abt.Naturschutz in Zusammenarbeit mit Birdlife Österreich. |
Infos in Wikipedia |