Autoren dieses Artsteckbriefes: Daniela Friesacher , Stefanie Ebnicher
Lanius excubitor
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Verbreitung und Lebensraum |
Der Raubwürger besiedelt in zahlreichen Unterarten große Teile Nordamerikas, Eurasiens und Nordafrikas. In Europa brütet die Art in Frankreich, Deutschland, in geringer Zahl in den Beneluxstaaten, Dänemark, Litauen und Lettland sowie in wenigen Brutpaaren in Österreich. Die Bestandszahlen sind stark rückläufig. In Österreich besiedelt er nur mehr Gebiete im Wald- und Weinviertel. Außerhalb des Mühl- und Waldviertels treten in Österreich keine zweifelsfreien Brutnachweise auf. |
Beschreibung |
Raubwürger sind kräftige Singvögel mit langem Schwanz. Die Färbung wird von schwarz-weiß-grau dominiert, wobei die Stirn gräulich-weiß ist und sich um das Auge eine schwarze Binde zeiht. Im Flügel befinden sich 1-2 weiße Spiegelflecken. Der Rücken ist grau, die Bauchseite meist heller bis weiß und die Flügel- und Schwanzpartien schwarz mit weißer Zeichnung. Die Geschlechter unterscheiden sich in der Größe und in ihrer Färbung nur unwesentlich, wobei die Weibchen meist geringfügig weniger kontrastreich gezeichnet sind. Häufig ist bei ihnen eine leichte Sperberung im Brust-, Flanken- und Nackenbereich erkennbar. |
Größe |
Die Körperlänge beträgt um die 24 cm. |
Lebensweise |
Der Raubwürger ist ein Standvogel, der ganzjährig im Umkreis der Brutplätze verbleibt. Nördliche Populationen ziehen aber nach Süden, wobei sie auch über Österreich ziehen und dort halt machen. So kann man sie auch in Österreich als Wintergast begrüßen. Man kann ihn auf erhöhten Aussichtswarten sitzen sehen, denn aufgrund seines Farbspieles, des langen Schwanzes und der Größe fällt er schnell auf. Die Reviergröße ist vom Nahrungsangebot abhängig. Brut- und Winterhabitat des Raubwürgers sind nicht identisch. Nach der Brutzeit verlassen auch die Standvögel ihre Brutreviere und siedeln kleinräumig in offenere, stärker durch Strauch- als durch Baumstrukturen geprägte Landschaften in der Nähe der Brutreviere um. |
Gefährdung und Schutz |
Die Bestandsentwicklung dieser Art ist uneinheitlicher und komplexer als die anderer Würgerarten. Bestandsrückgängen in West- und Zentraleuropa stehen stabile Vorkommen oder sogar Zunahmen in Nord- und Nordosteuropa gegenüber. Für die Bestandseinbußen werden sowohl Klimaveränderungen und auf Pestizideintrag zurückzuführender Mangel an Beutetieren sowie Habitatverluste verantwortlich gemacht. |
Literaturhinweise |
BRODER & AUBRECHT2003: Atlas der Brutvögel Oberösterreichs. Hrsg. Biologiezentrum der OÖ. Landesmuseen, Linz. |
Infos in Wikipedia |