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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Josef Limberger ,  Gernot Neuwirth ,  Stefanie Ebnicher

Upupa epops 

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Wiedehopf

©  Josef Stefan

 

Wiedehopf

©  Arge NATURSCHUTZ - Dietmar Streitmaier

 

Wiedehopf

©  Arge NATURSCHUTZ - Dietmar Streitmaier

 

 

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Wiedehopf

©  Josef Limberger

 

Kurzinfo

Autor: Gernot Neuwirth

Der auffällig gefärbte Wiedehopf brütet nur noch in wenigen Teilen Mitteleuropas, dort in parkähnlichen Landschaften und aufgelockerten Auwäldern. Manchmal kann er im Oktober und März auf seinem Zug von und nach Afrika auch in anderen Gebieten bei der Nahrungsaufnahme beobachtet werden.
Der Verlust von extensiv bewirtschafteten Wiesen und Weiden gelten als Hauptursache für den Bestandsrückgang.

Schutzprojekte des Naturschutzbundes

Autor: Gernot Neuwirth

Besonders aktiv im Wiedehopf-Schutz ist der Naturschutzbund Burgenland. In den Bezirken Güssing und Oberwart basteln ehrenamtliche Helfer diese Bruthilfen und bringen sie an geeigneten Stellen an. Ihre Tätigkeit erstreckt sich bis in die Oststeiermark hinein. Nisthilfen wurden auch in Grafenschachen und Markt Allhau aufgehängt.
Die Bezirksgruppe Jennersdorf (bekannt auch unter dem Namen „Auniwaundn“) hat für ihr Projekt „Groß-Nistkästen“ 2010 sogar den burgenländischen Umweltpreis erhalten! Gemeinsam mit SchülerInnen und LehrerInnen der slowenischen Partnerschule Osnovna Sola Sveti Jurij und der Neuen Mittelschule Neuhaus haben sie 60 Groß-Nistkästen für Baumbrüter hergestellt. 30 davon wurden im Natura 2000-Gebiet Goricko und 30 Stück im Bereich des in Entstehung begriffenen Naturschutzgebiets Neuhaus angebracht. Sie haben damit nicht nur für den Wiedehopf „Ersatzquartiere“ geschaffen, sondern auch für Wendehals und Zwergohreule.

Mit Nistkästen allein kann das Überleben des Wiedehopfs aber nicht gesichert werden – ein umfangreicher Lebensraumschutz ist unumgänglich! In erster Linie zählt dazu die Pflege und die Erhaltung alter Streuobstbäume, die dem Vogel als Wohn¬quartier und Brutplatz dienen. Im Zuge der Pflegemaßnahmen befreit der Naturschutzbund Bäume von Misteln und dürren Ästen und lichtet so ihre Kronen aus. Wenn keine unmittelbare Gefahr droht, versucht der Naturschutzbund möglichst die abgestorbenen Obstbäume in der Natur zu belassen. Totholz ist ein äußerst wertvolles Refugium für eine große Anzahl an seltenen Lebewesen.

Der Wiedehopf braucht zum Überleben aber nicht nur ein ausreichendes Brutplatzangebot, sondern auch eine Landschaft mit lückiger, schütterer Vegetation, um leicht an seine am Boden lebende Nahrung zu gelangen. Grünflächen mit einer Grashöhe von mehr als 10 cm meidet er in der Regel. Die Erhaltung der – durch traditionelle Landnutzung entstandenen – Trockenrasen spielt für die Wiedehopf-Lebensräume eine große Rolle. Vielerorts drohen diese Naturjuwele durch Nutzungsaufgabe mit Gebüsch zuzuwachsen. Hier kann der Naturschutzbund helfen, indem er solcherart „wirtschaftlich unproduktiven“ Flächen ankauft oder pachtet und sie anschließend pflegt.

Begleitet werden die Schutzmaßnahmen von intensiver Öffentlichkeitsarbeit. Die Bevölkerung – vor allem die Besitzer von Streuobstgärten – werden über die Bedeutung der Streuobstwiesen für die Tierwelt, aber auch über die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des Obstes informiert. In der groß angelegten Infokampagne „Streuobstbau im Burgenland“ will der Naturschutzbund ab Herbst 2010 in ausgewählten streuobststarken Gemeinden Werbung für den Streuobstbau und die traditionellen alten Obstsorten im Burgenland machen.

Wiedehopf-Volkszählung: Als Basis aller Schutzmaßnahmen für den Wiedehopf ist es notwendig herauszufinden, wo der markante Vogel überhaupt vorkommt. Hier hat der Naturschutzbund Kärnten 2009 ein beispielgebendes Projekt initiiert. Über Aufrufe in Tageszeitungen, Fachmagazinen, Internet-Plattformen und Rundfunk hat er (mit Unterstützung von BirdLife und Jägerschaft) die Bevölkerung aufgerufen, Wiedehopfsichtungen zu melden – mit Erfolg: Stolze 561 Meldungen gingen letztlich ein!
Eine entscheidende Rolle bei der Sammlung von Funddaten spielte übrigens auch die Naturschutzbund-Plattform www.naturbeobachtung.at: Von den Fundmeldungen naturbegeisterter Menschen aus ganz Österreich erwartet sich der Naturschutzbund auch weiterhin Informationen zur Verbreitungssituation des Wiedehopfs. Sämtliche Fundorte wurden daraufhin untersucht, um Informationen über geeignete Managementmaßnahmen zu sammeln. Insgesamt wurden 62 Brutpaare nachgewiesen. Parallel dazu hat der Naturschutzbund mit gezielten Fördermaßnahmen begonnen und bereits Groß-Nistkästen an geeigneten Stellen bereits angebracht.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Josef Limberger

Der Wiedehopf besiedelt ein sehr großes Areal der gemäßigten Paläarktis, Afrika und Südasien. Von den gemäßigten Zonen Europas bis Zentral- und Südasien.
Früher war der Wiedehopf bei uns ein durchaus häufiger und regelmäßiger Brutvogel. Seit den 1950er Jahren hat er einen Großteil seiner österreichischen Brutareale geräumt und brütet bis auf wenige Ausnahmen nur noch im Südosten unseres Landes, vor allem im Neusiedlerseegebiet und in Teilen Niederösterreichs.

Beschreibung

Autor: Gernot Neuwirth

Beide Geschlechter sind hellrotbraun gefärbt. Rücken, Flügel und Schwanz sind auffallend schwarz-weiß quer gebändert. Im Flug erinnert der Wiedehopf durch seine auffällige Zeichnung an einen Schmetterling. Am Kopf besitzt er eine Federhaube, die er bei Erregung aufrichten kann. Charakteristisch ist auch sein Ruf, an den sein lateinischer Name upupa erinnert.

Größe

Autor: Gernot Neuwirth

Der Wiedehopf erreicht eine Länge von 28 cm und ein Gewicht von bis zu 60 Gramm.

Lebensweise

Autor: Josef Limberger

In Mitteleuropa bewohnt der Wiedehopf parkähnliche Landschaften und aufgelockerte Auwälder. Wichtig ist ein großes Angebot an geeigneten Höhlen. Im Süden findet man den prächtigen Vogel auch in viel freieren Landschaften, wo er manchmal sogar in Steinhaufen brütet. Er brütet auch gerne in alten Obstbaumbeständen.
Zu seiner Nahrung gehören Großinsekten und Larven. Sein langer gebogener Schnabel ist dabei sehr nützlich. Bei der Wahl der Brutplätze ist der Wiedehopf sehr erfinderisch: Baumhöhlen, Gebäudenischen, sogar in ebenem Boden in verlassenen Bauten, in Erdwällen und Steinhaufen. Das Weibchen brütet vom ersten Ei an und so finden sich im Nest verschiedene Altersstadien. Die Gelege umfassen zwischen 5 bis 8 Eier. Diese haben eine bräunlich bis grünlich graue Färbung, sind jedoch sehr variabel.
Die Jungen sind so genannte Nesthocker und verlassen die Bruthöhle erst nach etwa 26 Tagen. Im Oktober ziehen die Wiedehopfe ins tropische Afrika, Ende März kehren sie von dort zurück.
Man kann sie dann unter Umständen auch in Gebieten bei der Nahrungsaufnahme beobachten, wo sie nicht als Brutvögel auftreten.

Gefährdung und Schutz

Autor: Josef Limberger

Neben klimatischen Faktoren wie feuchtkühler Witterung macht dem Wiedehopf vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft mit ihren unterschiedlichen Folgen zu schaffen. Hoher Pestizideinsatz und der Verlust von extensiv genutzten Wiesen und Weiden, die in Ackerland umgewandelt werden, zählen zu den wesentlichen Gefährdungsfaktoren. Geeignete Bruthöhlen gehen durch das Entfernen von nicht mehr ertragreichen Obstbäumen oder von Feldgehölzen regelmäßig verloren, außerdem durch Sanierungsmaßnahmen älterer Gebäude (Scheunen, Ställe) und Gemäuer.
Der Wiedehopf wird in der Roten Liste für Österreich als stark gefährdet (A2) eingestuft und ist in ganz Österreich geschützt.
Um ihn zu fördern sind verbliebene Streuostbestände sowie Feldgehölze mit Bruthöhlen langfristig zu erhalten. Nisthilfen werden an geeigneten Orten gerne angenommen und haben lokale Vorkommen bereits sehr positiv beeinflussen können.
Im Zuge einer Extensivierung der Landwirtschaft sind reich strukturierte Wiesengebiete und Brachflächen zu fördern und zu erhalten. Der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden sollte in Brutgebieten des Wiedehopfes deutlich eingeschränkt werden, um ein ausreichendes Nahrungsangebot sicherzustellen.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Josef Limberger

Früher bezeichnete man den Wiedehopf im Volksmund auch als „Stinkervogel". Die Jungen können Fressfeinden nämlich aus einer Bürzeldrüse ein übelriechendes Sekret entgegenspritzen und verfügen damit über eine hochwirksame Verteidigungswaffe.

Literaturhinweise

Autor: Josef Limberger

Bauer, K. (1989): Rote Liste der gefährdeten österreichischen Brutvögel (2. überarbeitete Fassung – Stand Mai 1988). In: Bauer, K. (Hrsg.): Rote Listen der gefährdeten Vögel und Säugetiere Österreichs und Verzeichnisse der in Österreich vorkommenden Arten.
Österreichische Gesellschaft für Vogelkunde, Klagenfurt, 35-42
Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Singvögel – Aula Verlag Wiesbaden.
Atlas der Brutvögel Oberösterreichs Hrsg. Biologiezentrum der Oö. Landesmuseen.
Atlas der Brutvögel Österreichs – Bundesministerium f. Umwelt, Jugend u. Familie
Die Kosmos Vogelenzyklopädie – Kosmos Verlag
Handbuch der Vogelbestimmung, Europa und Westpaläarktis – Verl. Eugen Ulmer
Linzer Brutvogelatlas – Naturkundliche Station Linz.

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Hoppevogel

deu

Wiedehopf

deu

Puvogel

fra

Huppe fasciée