Autoren dieses Artsteckbriefes: Gernot Neuwirth , Johannes Gepp , Christine Puehringer , Stefanie Ebnicher , Daniela Friesacher
Bubo bubo
Kurzinfo |
Der Uhu ist die größte europäische Eule. Bevorzugt jagt sie Feldmäuse und andere Kleinsäuger, aber auch Amphibien, Vögel und andere Säuger bis Fuchsgröße stehen auf seinem Speiseplan. |
Interessante Links |
ELLMAUER (2005): Entwicklung von Kriterien, Indikatoren und Schwellenwerten zur Beurteilung des Erhaltungszustandes der Natura 2000-Schutzgüter |
Verbreitung und Lebensraum |
Das Brutareal des europäischen Uhus reicht von Südwesteuropa und Nordafrika über den europäischen Kontinent ostwärts bis nach Sibirien, in den Nahen Osten, Südindien und Südchina. Der Uhu ist in Europa Standvogel und gilt als äußerst standorttreu. Auch die Jungvögel siedeln meist nur in einer Entfernung von bis zu 80 Kilometern. |
Ähnliche Arten |
Als größte einheimische Eule ist der Uhu unverkennbar. Andere Eulenartige haben entweder eine andere Gefiederfärbung, kleinere Ohren oder eine andere Gesichtsmaske. Von den Käuzen unterscheiden sich die größeren Eulen durch ihren dunkleren Schnabel (Ausnahme Schleiereule); Käuze weisen einen hellen Schnabel auf. Waldkauz und Waldohreule ähneln am ehesten noch dem Uhu auf den ersten Blick: Die Waldohreule hat sogar ähnlich markante Federohren. Größe und massige Gestalt machen den Uhu aber unverwechselbar. |
Beschreibung |
Uhus fallen mit ihrem massigen Körper, dem dicken Kopf, den auffälligen Federohren und den großen orange-gelben Augen auf. Ihr braunes Gefieder zeigt eine dunkle Längs- und Querzeichnung. Im Flug sind die langen, breiten und abgerundeten Flügel und die helle Bauchunterseite gut erkennbar. Das Uhumännchen ist übrigens etwa um ein Drittel leichter und deutlich kleiner als das Weibchen. |
Größe |
Der Uhu ist die größte Eule der Welt. Er erreicht eine Körpergröße von bis zu 70 cm, eine maximale Flügelspannweite von 180 cm und ein Gewicht bis zu 3200 g. |
Lebensweise |
Den Tag verbringt der Uhu meist dösend in der Deckung von Baumkronen, in Fichtendickichten oder hinter Buschwerk in einer Felsnische. Durch sein hell- bis dunkelbraun geflecktes Gefieder ist er dort bestens getarnt. Die Tarnung benötigt er nicht zum Schutz vor natürlichen Feinden, denn die hat ein ausgewachsener Uhu kaum. Aber wenn ihn andere Vögel entdecken, ist es um seine Ruhe geschehen, denn Sing-, Raben- und Greifvögel attackieren ihn heftig und ausdauernd mit gutem Grund: Sie alle stehen auf seinem Speisezettel. Dieses Verhalten wurde früher bei der Hüttenjagd ausgenutzt, bei der der Uhu als Lockvogel eingesetzt wurde. |
Gefährdung und Schutz |
Der Uhu ist eine österreichweit potenziell gefährdete Vogelart. Seine Bestandesentwicklung ist gleichbleibend. Die Habitatverfügbarkeit ist extrem hoch, jedoch die Entwicklung der Uhuhabitate nur gleichbleibend. Uhus werden sehr stark negativ anthropogen beeinflusst: Sie wurden lange Zeit direkt verfolgt, Brutvögel wurden als Schädlinge abgeschossen, Junge entnommen und für die so genannte Hüttenjagd verwendet. In letzter Zeit haben sich die Bestände dank diverser Schutzmaßnahmen etwas erholt. Eine Gefahr stellen Biotopverluste dar und letztlich auch eine Rückkoppelung über die Nahrungsschiene (Ausrottung der Beutetiere, dadurch Einstellung der Fortpflanzung bzw. der Brut unter ungünstigen Nahrungsbedingungen). |
Wissenswertes und Hinweise |
Der Frischfleischbedarf eines erfolgreichen Brutpaares wird auf 170-220 kg pro Jahr geschätzt. |
Literaturhinweise |
BRODER & AUBRECHT2003: Atlas der Brutvögel Oberösterreichs. Hrsg. Biologiezentrum der OÖ. Landesmuseen, Linz. |
Infos in Wikipedia |