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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Josef Limberger ,  Stefanie Ebnicher

Vanellus vanellus 

weitere Bilder

Kiebitz Männchen

©  Josef Limberger 4722 Peuerbach

 

Flugplatz Wels

Kiebitzkücken

©  Josef Limberger

2008

Kiebitz attakiert Fasan

©  Josef Limberger 4722 Peuerbach

 

 

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Kiebitze

©  Josef Limberger 4722 Peuerbach

 

Kiebitz beim Baden

©  Josef Limberger 4722 Peuerbach

 

Kurzinfo

Autor: Josef Limberger

Der Kiebitz ist ein Charaktervogel der Wiesen- und Weidelandschaft der Niederungen in Europa und Asien vor. Kam er früher vor allem in Feuchtwiesen vor, so kann er aber auch ganz gut in Wiesen und Weiden überleben. Nun droht der Wiesenbrüter aus der Kulturlandschaft verschwinden. Wenn die Küken nicht im ersten Silageschnitt enden, dann verhungern sie im emporschießenden insektenfreien Einheitsgras.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Josef Limberger

Der Kiebitz ist ein Brutvogel des gemäßigten Zonen. Er ist weit verbreitet in Europa und Asien. Von Großbritannien über die Färöer Inseln bis nach Ostsibirien. Die Nordgrenze seiner Verbreitung reicht von der 70° nördlichen Breite bis zur 60° nördlichen Breite im Ural und nach Westsibirien. In Ostsibirien reicht seine Verbreitung bis zum Baikalsee.
Seine Überwinterungsgebiete erstrecken sich von Mittel- bis Südeuropa bis einschließlich Nordafrika. Im Osten vom Iran, über Afghanistan bis Indochina.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Josef Limberger

Seine Oberseite, sowie die Flügel sind schwarzgrün schillernd. Seine Unterseite ist weiß. Er besitzt ein schwarzes Brustband, das sich über Kehle und Kinn fortsetzt. Seine Wangen sind weiß, sein Scheitel schwarz. Der Kiebitz besitzt eine auffallend lange Federhaube am Kopf welche beim Männchen um einiges länger ist als beim Weibchen (wichtigstes Unterscheidungsmerkmal der Geschlechter). Im Flug erscheint er auffallend schwarzweiß, die Flügel wirken an den Enden rund. Sein Schnabel ist ebenfalls schwarz. Schwanz weiß mit breiter, schwarzer Endbinde. Typisch sind auch seine Rufe, die ein wenig danach klingen wie wenn man im Radio einen Sender sucht: "Tiuiii - Tiuiii".

Ähnliche Arten

Autor: Josef Limberger

Es gibt weltweit 24 verschiedene Kiebitzarten. Bei uns tritt allerdings nur Vanellus vanellus auf. Von Ostgriechenland (Evros und Nestosdelta) bis über die Türkei kann man den Spornkiebitz (Hoplopterus spinosus) antreffen. Er gehört zu den seltensten Vögeln Europas.

Größe

Autor: Josef Limberger

Der Kiebitz besitzt eine Länge von ca. 28 bis 31 cm. Er ist damit etwa taubengroß.

Lebensweise

Autor: Josef Limberger

Heute lebt der Kiebitz vor allem in Kulturland, hier bevorzugt er frisch gepflügte Felder, Brachen und feuchte Wiesen. Er braucht für seine Brut weites offenes Gelände. Dies täuschen im Frühjahr Ackerflächen vor. Jedoch wächst ihm dann die Vegetation bald über den Kopf. In Küstengebieten brütet er häufig in Salzwiesen. Am Zug und im Winter ist er auch an See- und Flussufern anzutreffen. Bei Kälteeinbrüchen weicht er in oft großen Trupps auf Wat- und Schlammflächen aus.

Seine Beute findet der Kiebitz vor allem visuell, aber auch mit dem Gehör. Er läuft und rennt in kurzen Sprüngen und stochert im Boden. Bei schlammigen Flächen erzeugt er mit den Beinen oft Vibrationen im Schlamm, dies nennt man „Fußtrillern", um Beutetiere nach oben zu locken. Zu seiner Nahrung zählen Insekten und deren Larven, Käfer, Heuschrecken, Nachtfalter, Ameisen, Fliegen, Spinnen, Regenwürmer und Mollusken, kleine Frösche und Fische, aber auch Sämereien und pflanzliche Kost.

Beim Eintreffen in den Brutrevieren grenzen die Altvögel diese mit gewagten Flugmanövern ab. Während der Brut und während der Führungszeit der Jungen verteidigen die Kiebitze diese mutig gegen Fressfeinde, welche sie immer wieder mit gewagten Flugmanövern attackieren und dabei laute Schreie ausstoßen. Ihre bis zu vier extrem gut getarnten, braunfleckigen Eier legt das Weibchen in eine einfache Bodenmulde, welche nur sehr spärlich bis gar nicht mit Pflanzenmaterial ausgelegt wird und bebrütet diese 22 bis 24 Tage lang. Die Jungen sind Nestflüchter, wobei sie noch etwa 30 Tage von den Altvögeln geführt werden.. Im Spätsommer versammeln sich oft tausende an verlandeten Flüssen und Seen wie etwa am oberösterreichischen Inn. Der größte Teil der Bruten findet in einer Höhe zwischen 300 und 500 Meter über dem Meer statt.

Gefährdung und Schutz

Autor: Josef Limberger

Der Kiebitz ist bei uns stark im Rückgang begriffen. Hauptverursacher ist hier die Zerstörung seiner natürlichen Lebensräume, Trockenlegung von Feuchtwiesen und die Intensivierung der Landwirtschaft. Rote Listen Österreichs: NT (potenziell gefährdet). Durch das Naturschutzgesetz ist der Kiebitz bei uns ganzjährig geschützt. In den Europäischen Roten Listen wird der Kiebitz neuerdings aufgrund starker Rückgänge in den meisten Ländern als gefährdeter eingestuft als zuvor (jetzt SPEC 2).

Literaturhinweise

Autor: Josef Limberger

Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Singvögel – Aula Verlag Wiesbaden.
Atlas der Brutvögel Oberösterreichs Hrsg. Biologiezentrum der Oö. Landesmuseen.
Atlas der Brutvögel Österreichs – Bundesministerium f. Umwelt, Jugend u. Familie
Die Kosmos Vogelenzyklopädie – Kosmos Verlag
Handbuch der Vogelbestimmung, Europa und Westpaläarktis – Verl. Eugen Ulmer
Linzer Brutvogelatlas – Naturkundliche Station Linz.
Birds in Europe (2004), BirdLife International
Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs (2005) – Böhlau Verlag

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Kiebitz

eng

Lapwing, Northern Lapwing

fra

Vanneau huppé