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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Richard Zink ,  Stefanie Ebnicher

Gypaetus barbatus 

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Bartgeier

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©  Richard Zink

 

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©  Richard Zink

 

 

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Bartgeier

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©  Richard Zink

 

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Verbreitung und Lebensraum

Autor: Richard Zink

Der Bartgeier ist heute vor allem in den Pyrenäen, auf Korsika, in Kreta, von der Türkei bis Zentralasien und nach Wiederansiedlung nun auch wieder in den Alpen beheimatetEuropa beherbergt nur einen kleinen Teil des Weltbestandes. Die Art gilt als hochgradig gefährdet.

Wiederansiedelungsprojekte in den Alpen haben dazu geführt, dass einige Brutpaare in Österreich, der Schweiz, Frankreich und Italien wieder heimisch geworden sind. Der Alpenbestand beträgt heute wieder 20 Brutpaare, der Populationstrend ist – im Gegensatz zu allen anderen Vorkommen – positiv.

Der Bartgeier bevorzugt felsige und schluchtenreiche Gebiete, vor allem das Hochgebirge und schroffe Inseln, mit weitläufigen unbewaldeten Weidelandschaften.

Charakteristische Merkmale

Autor: Richard Zink

- Lange, schmale, spitze Flügel (Spannweite ca. 2,5m)
- Kontrastreiche Zeichung der Altvögel
- keilförmiges Schwanzgefieder

Ähnliche Arten

Autor: Richard Zink

Kaum zu verwechseln, allerdings haben auch der viel kleinere Kolkrabe und der in Südeuropa vorkommende Schmutzgeier einen keilförmigen Stoß. Jungvögel können mitunter mit jungen Seeadlern verwechselt werden. Allerdings haben diese einen vergleichsweise kurzen Schwanz.

Beschreibung

Autor: Richard Zink

Die adulten Tiere erkennt man an ihrem hellen Kopf mit dem schwarzen „Bart“ und den schwarzen Augenstreifen. Die Körperunterseite ist weißlich bis rostrot gefärbt. Die Oberseite besitzt hingegen eine grausilberne Färbung, genauso wie Schwanz und Flügelunterseiten.
Die Jungvögel sind zunächst einheitlich dunkelbraun gefärbt. Im Alter von ca. 1 Jahr sind die Körperunterseite, der Rückenbereich und die Flügeldecken zum Teil aufgehellt, der Kopf aber immer noch dunkel gefärbt.
Erst mit ca. 5 Jahren ist der Bartgeier ausgefärbt.

Der dunkelgraue Schnabel zeigt eine gelblich gefärbte Schnabelspitze.
Charakteristisch sind stark befiederten Füße. Die Flügel sind im Vergleich zu Gänse- und Mönchsgeier relativ schmal (ähnlich einem Falken), charakterististes Merkmal im Flug ist jedoch der lange. keilförmige Schwanz.

Größe

Autor: Stefanie Ebnicher

Bartgeier sind die größten Greifvögel Europas und messen von Schnabelspitze bis Schwanzspitze 94 bis 125 cm. Besonders imposant ist ihre Flügelspannweite von 2,3 bis zu 2,9 m.

Lebensweise

Autor: Richard Zink

Bartgeier führen monogame Dauerehen. Ein Paar besitzt meist mehrere Nistplätze, wobei die Nester vorwiegend in Nischen unzugänglicher Felswänden gebaut werden.

Das Weibchen legt Ende Dezember/ Anfang Jänner 1 bis 2, gelbliche, rostbraun gesprenkelte Eier. Die Brutdauer beträgt fast zwei Monate, Weibchen und Männchen wechseln sich bei der Brut regelmäßig ab.

Der Bartgeier ist ein Knochen- und Aasfresser. Seine Nahrung besteht zu fast ¾ aus Knochen und Sehnen toter Huftiere. Die einzige lebende Beute stellen in Südeuropa Schildkröten dar. Sein Vorkommen hängt von einer ausreichenden Wildtierdichte ab. In den Alpen bilden vor allem Gämsen-, Murmeltier- und Steinbockkadaver sowie verunfalle Schafe seine Nahrungsgrundlage. Das Vorhandensein großer Beutegreifer wie Wolf oder Luchs kann für den Bartgeier von Vorteil sein.

Sein Revier sucht er in stundenlangem Gleitflug nach Nahrung ab, wobei die Flügel waagerecht bzw. an den Spitzen leich abwärts gehalten werden. Der aktive Flug ist durch langsame, weiche und elastische Schläge charakterisiert.

Gefährdung und Schutz

Autor: Richard Zink

An erster Stelle sind Störungen im unmittelbaren Horstbereich (Radius 700m) zu nennen. Aus europäischer Sicht sind für den Schutz der Art einheitliche Standards zu fordern wie sie z.B. heute schon in Frankreich zur Verfügung stehen (dort kein Fotographieren bzw. mutwilliges stören im Radius von 700m während der Brutzeit: Dezember bis Juni). Eine unmittelbare Bedrohung stellen Seile und Leitungen an „flugstrategisch“ wichtigen Positionen im Hochgebirge dar. Jene Leitungen sollten wenn möglich in ihrem Gefahrenpotential entschärft werden (vgl. dazu Life-Projekt Bartgeier in Frankreich). Windkraftanlagen stellen mancherorts ebenfalls ein erhebliches Kollisionsrisiko dar das für Vögel leider oft tödlich endet.

Die direkte Verfolgung der Art ist durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit stark zurück gegangen. Allerdings kommt es immer wieder auch im Alpenraum zu Abschüssen. Eine bisher kaum abschätzbare Gefahr droht der Art durch Vergiftung. Zum einen stellen gezielt ausgelegte Köder für Fuchs, streunende Hunde und Wolf eine große Gefahr dar. Sie werden aus der Luft meist vor den erwähnten Arten gefunden – das Ergebnis ist verheerend und könnte die gesamte Alpenpopulation gefährden. Zum anderen droht Vergiftungsrisiko durch mit Bleimunition verseuchte Kadaver. Bleirückstände zersplitterter Projektile können vom Greifvogel nicht mehr ausgeschieden werden und wirken ebenfalls letal. Die Nutzung anderer Metalllegierungen wie sie z.B. bereits in Skandinavien oder Kanada erfolgreich zum Einsatz kommen ist langfristig wünschenswert.

Prinzipiell stehen dem Bartgeier als Hochgebirgsbewohner heute noch große, intakte Habitate zur Verfügung. Es bedarf daher keines besonderen Lebensraum-Managements. Allerdings sollte eine Verschlechterungen der Nahrungsbedingungen durch penibel beseitigte Kadaver vermiden werden.
Natürliche Kadaverentsorgung durch Greifvögel, Raben und Füchse wurde in den vergangenen Jahren in mehreren Bezirken der Region Hohe Tauern erfolgreich getestet. In Anlehnung an diese Erfahrungen wäre es wünschenswert Kadaver an unbedenklichen Stellen (kein Seucherisiko, kein Quellschutzgebiet, keine Geruchsbelästigung von Touristen) liegen zu lassen.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Große Knochenstücke oder andere harte Bestandteile, wie zum Beispiel Schildkrötenpanzer lässt der Bartgeier aus der Höhe auf harten Untergrund fallen, um sie zu zerkleinern.

 

Autor: Richard Zink

Große Knochenstücke oder andere harte Bestandteile, wie zum Beispiel Schildkrötenpanzer lässt der Bartgeier aus größerer Höhe auf harten Untergrund („Knochenschmieden“) fallen, um sie zu zerkleinern bis sie abgeschluckt werden können.

Literaturhinweise

Autor: Richard Zink

Bauer, H. (1996): die Brutvögel Mitteleuropas: Bestand und Gefährdung; AULA-Verlag GmbH, Verlag für Wissenschaft und Forschung, Wiesbaden.

Bezzel, E. (1985): Kompendium der Vögel Mitteleuropas; AULA- Verlag GmbH, Wiesbaden, Verlag für Wissenschaft und Forschung.

Gensbol, B. (1997): Greifvögel, 3., überarb. Und erw. Auflage; BLV Verlagsgesellschaft mbH, Wien, München, Zürich.

Mebs T. (2002). Greifvögel Europas; 3. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-HmbH & Co., Stuttgart.

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Bartgeier

fra

Gypaète barbu