Autoren dieses Artsteckbriefes: Gernot Neuwirth , Stefanie Ebnicher
Austropotamobius torrentium
Kurzinfo |
Der folgende Steckbrief wurde von Jürgen Petutschnig verfasst. |
Verbreitung und Lebensraum |
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Steinkrebses reicht von Griechenland bis Deutschland. Die größten Vorkommen sind in Deutschland, Schweiz, Österreich, Slowenien und Kroatien sowie in Griechenland und Rumänien zu finden. Das aktuelle Verbreitungsgebiet ist weitestgehend mit dem natürlichen Verbreitungsareal identisch, da die Art durch ihre Kleinwüchsigkeit und der daraus resultierenden geringen fischerwirtschaftlichen Bedeutung kaum durch Besatzmaßnahmen verschleppt wurde. |
Interessante Links |
www.forum-flusskrebse.org |
Ähnliche Arten |
Der Steinkrebs wird sehr oft mit dem Dohlenkrebs und dem Edelkrebs verwechselt. Letztere Art kann jedoch im ausgewachsenen Zustand deutlicher größer werden (Körperlänge bis 15 cm). Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal des Edelkrebses zum Steinkrebs sind die rötlich bis rotbraun gefärbten Scherenunterseiten. |
Beschreibung |
Die Körperfärbung reicht meist von hellbraun bis graubraun. Die Scherenunterseite ist weiß bis gräulich, in seltenen Fällen ist ein leichte Ockerfärbung vorhanden. |
Größe |
Der Steinkrebs ist der kleinste Vertreter der heimischen Flusskrebsarten. Er erreicht nur sehr selten eine Körperlänge von 11 bis 12 cm (ohne Scheren). In kühleren, nährstoffärmeren Gewässern wird er in der Regel kaum größer als 8 bis 9 cm. |
Lebensweise |
Der Steinkrebs ist ein heimlicher Bewohner unserer Gewässer. Er ist überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Bei Tag verbirgt er sich meist unter größren Steinen und in Uferhöhlen vor seinen Fressfeinden. Steinkrebse sind ausgesprochene Allesfresser. Ihre Nahrungspalette reicht von abgestorbenen Pflanzen bis hin zu großen, toten Fischen. Die Paarungszeit ist im Herbst. Die Eier werden von den Weibchen unter dem Schwanz angeheftet und bis zum Frühjahr gepflegt. Erst wenn die Gewässertemperaturen wieder steigen, schlüpfen die Steinkrebslarven. Um wachsen zu können muss der Steinkrebs seinen Panzer regelmäßig wechseln. Dies ist sehr kompliziert und für die Krebse gefährlich. |
Gefährdung und Schutz |
Die einstige, weite Verbreitung der Flusskrebse fand Ende des 19. Jahrhunderts ein jähes Ende. Verantwortlich hierfür war das Auftreten der Krebspest. Der Erreger dieser Seuche ist ein aus Nordamerika stammender Wasserpilz, der vermutlich durch infizierte amerikanische Flusskrebse in Italien eingeschleppt wurde. Von dort hat sich die Krebspest binnen weniger Jahre über ganz Kontinentaleuropa ausgebreitet (erstmaliges Auftreten in Österreich 1879). Auch heute treten immer wieder größere Massensterben in heimischen Flusskrebsbeständen auf, dessen Ursache in den meisten Fällen die Krebspest ist. |
Literaturhinweise |
Eder, E., Hödl, W. (Red.) 1998: Flusskrebse in Österreich. Stapfia 58, Linz. |
Infos in Wikipedia |