Autoren dieses Artsteckbriefes: René Ressler , Christine Puehringer , Vollrath Wiese
Helix pomatia Linnaeus, 1758
Verbreitung und Lebensraum |
Die Weinbergschecke ist eine wärmeliebende Art, die vor allem in Mittel- und Südeuropa vorkommt. Sie lebt in lichten Wäldern, Hecken und Gebüschen, an Feldrainen, gebüschreichen Kalkmagerrasen und in Weingärten. Von den genannten Habitaten bevorzugt die Art jene mit Kalkuntergrund. In den Alpen kann sie noch in 2000m (über NN) gefunden werden. |
Hilfe zur Bestimmung |
Helix pomatia ist die größte Schnecke Mitteleuropas. Das große kugelförmige Gehäuse besitzt 4½ bis 5 Umgänge. Es ist weißlich bis dunkelbraun und undeutlich gebändert. |
Ähnliche Arten |
Als "Weinbergschnecke" allbekanntes rundliches braunweißes Gehäuse. Differenzierung von Weinbergschneckenarten außerhalb des Verbreitungsgebietes nur durch Spezialisten möglich. |
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Die Weinbergschecke kann mit der sehr ähnlichen Gefleckten Weinbergschnecke (Helix aspersa) verwechselt werden. Diese kommt jedoch hauptsächlich im Mittelmeergebiet, aber auch in Frankreich, der Westschweiz, Belgien, Niederlande, Irland und im Süden Großbritanniens vor. In Deutschland nur im Westen, wobei das Rheintal die östlichste Verbreitungsgrenze bildet. |
Beschreibung |
Die Weinbergschnecke ist ausgewachsen bis zu 10 cm lang und etwa 30 g schwer. Mit einem Gehäuse von bis zu 50 mm Durchmesser ist die Weinbergschnecke in Mitteleuropa die größte vorkommende Art. Das große Schneckenhaus aus Kalk hat fast immer die Form einer rechtsgängigen Spirale und besitzt 4½ bis 5 Umgänge. Es ist weißlich bis dunkelbraun und undeutlich gebändert. |
Größe |
Mit einem Gehäuse von bis zu 50mm Durchmesser ist die Weinbergschnecke in Mitteleuropa die größte vorkommende Art. |
Lebensweise |
Wenn im Frühjahr (März/April) die Temperaturen über 8°C steigen und die Witterung feucht genug ist, verlässt die Weinbergschnecke ihr Winterquartier. Zuvor muss sie jedoch ihren Winterdecken, auch Epiphragma, mit dem Fuß aufstoßen. Dieser diente während des Winters als Schutz vor Feinden und Austrocknung. |
Gefährdung und Schutz |
Die Art ist durch das Bundesnaturschutzgesetz Anhang b und durch die Bundesartenschutzverordnung Anhang 1 geschützt. Letzeres gilt jedoch nur für heimische Populationen. Es bestehen keine Beschränkungen für Ein- und Ausfuhrgenehmigungen. |
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Einheimische Schnecken sind durch den Menschen besonders gefährdet - vor allem durch Biotopveränderungen. Früher wurde die Weinbergschnecke auch als Delikatesse geschätzt und deswegen an den Rand der Ausrottung gebracht. Durch nicht einheimische Arten wie die Spanische Wegschnecke und die Große Schwarze Wegschnecke kommt es zu Konkurrenzierungen hinsichtlich des Lebensraumes und der Nahrung. |
Wissenswertes und Hinweise |
Die Art kam früher sehr häufig in Weinbaugebieten vor und konnte dort durch das Abfressen der jungen Weintriebe durchaus schädlich werden. Heutzutage ist sie jedoch in Weinbaugebieten durch die moderne Bodenbearbeitung und den hohen Pestizideinsatz selten geworden. Lediglich in südlichen Weinbaugebieten kann sie z.T. noch häufiger angetroffen werden. |
Literaturhinweise |
BOGON, K. (1990): Landschnecken. Biologie, Ökologie, Biotopschutz. Augsburg (Natur-Verlag). S.382ff. |